Seine tiefe Sorge über die Entwicklung in Syrien hat das französische katholische
Hilfswerk „Oeuvre d'Orient" am Freitag geäußert. Hilfswerksdirektor Pascal Gollnisch
hatte vor kurzem gegenüber dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy die Probleme
der Christen in Syrien angesprochen. In einer Aussendung forderte Gollnisch westliche
Diplomaten auf, „endlich zu erklären", wer die sich gegen Präsident Bashar al-Assad
auflehnende „syrische Opposition" wirklich sei. Von Interesse wäre vor allem, zu erfahren,
an welchen Prinzipien sich diese politischen Kräfte orientieren wollten, falls sie
die Macht ergreifen sollten. „Sie sollen sagen, wie sie zum religiösen Pluralismus
stehen, zur Freiheit der Menschen, ihre Religion zu leben, und zur Situation der Frauen",
so Gollnisch. Man müsse sich fragen, ob jene syrischen „Oppositionellen", mit
denen man in Europa diskutiere, tatsächlich die Opposition in Syrien repräsentierten.
Wenn dem nicht so sei, müsse man auch von der Opposition, die in Syrien selbst aktiv
sei, die Darlegung ihrer Prinzipien verlangen. Diese „Anfragen" hatte Gollnisch vor
kurzem auch dem französischen Außenminister Alain Juppé vorgelegt.