Neue kirchliche Gemeinschaften und klassische Orden sollten keine Berührungsängste
haben. Das empfiehlt die neue Untersekretärin der vatikanischen Ordenskongregation,
Nicoletta Spezzati. Wenn geistliche Lebensformen das Evangelium als ihre Quelle betrachteten,
sei bereits eine Übereinstimmung da, sagte die Ordensfrau der vatikanischen Tageszeitung
„Osservatore Romano“ vom Donnerstag. Probleme sehe sie, wenn eine Gemeinschaft ihr
Charisma verabsolutiere oder gegen andere richte. Sie verschließe sich damit „der
gemeinschaftlichen Identität der Kirche“, so Spezzati. Allerdings arbeiteten Ordensgemeinschaften
und neue geistliche Bewegungen in vielen Diözesen der Welt bereits zusammen, betonte
sie. Den verschiedenen Gemeinschaften der Kirche schreibt die Vatikan-Vertreterin
eine wichtige Rolle bei der Neuevangelisierung zu. Mit ihren pädagogischen Ressourcen,
ihrer Forschung, mit Einrichtungen und mit ihrem Personal seien Orden im Bildungssektor
sehr präsent. Das gelte auch für den neuen digitalen Kommunikationsbereich; dort bewegten
sich viele Menschen, die sonst überhaupt keine Berührung mit Glauben und Kirche hätten.
(kna/or 02.02.2012 pr)