Tag des geweihten Lebens: „Zeugen für den Glauben“
Das Fest Darstellung
des Herrn wird als Tag des geweihten Lebens begangen, im Vatikan mit einer Vesper,
die der Papst gemeinsam mit Ordensleuten in Sankt Peter feiert. Am Donnerstag Abend
versammelten sich mehrere tausend Ordenschristen in der Vatikanbasilika, um gemeinsam
mit dem Papst und mit der Kirche diesen Tag zu feiern.
Der Tag sei ein Tag
des Dankes, des Gebetes um Berufungen und der Erneuerung der Charismen der verschiedenen
Weisen der Nachfolge nach den evangelischen Räten von Armut, Keuschheit und Gehorsam.
Das sagte der Papst in seiner Predigt bei der Vesper. Schwerpunkt des Papstes war
das im Oktober beginnende ‚Jahr des Glaubens’, es solle für die Orden und die verschiedenen
weiteren Institutionen des geweihten Lebens eine Zeit der Erneuerung sein:
„Im
Jahr des Glaubens seid ihr, die ihr den Ruf zur näheren Nachfolge Christi durch das
Versprechen der evangelischen Räte gehört habt, eingeladen, noch einmal mehr die Beziehung
zu Gott zu vertiefen. Die evangelischen Räte, angenommen als wahre Lebensregel, bestärken
den Glauben, die Liebe und die Hoffnung, die mit Gott verbinden. Diese tefe Nähe zum
Herrn, die das bestimmende und charakteristische Element eures Lebens sein soll, bringe
euch zu einem erneuerten Festhalten an ihm und habe positiven Einfluss auf eure Präsenz
und euer Apostolat im Volk Gottes (…), so dass ihr Zeugen für den Glauben und die
Gnade sein könnt, glaubwürdige Zeugen für die Kirche und für die Welt von heute.“
Papst
Benedikt XVI. wies darauf hin, dass Papst Johannes Paul II. den Tag des geweihten
Lebens in voller Absicht auf das Fest Darstellung des Herrn gelegt habe. Wie Jesus
dem Gesetz nach als Erstgeborener Gott geweiht worden sei, so könne in der Kirche
heute das gottgeweihte Leben Zeugnis ablegen von Gott. Auch im Kind Jesus, das in
den Tempel gebracht wurde, hätten Simeon und Anna Gottes Gegenwart erkannt.
„Und
wirklich stellt diese Episode des Evangeliums, auf die wir uns beziehen, ein bedeutsames
Bild der Hingabe des eigenen Lebens durch diejenigen dar, die die Berufung empfangen
haben, in der Kirche und in der Welt durch die evangelischen Räte die charakteristischen
Merkmale Jesu – des Jungfräulichen, Armen und Gehorsamen, des Gesalbten des Vaters
– immer wieder neu aufzuzeigen. Am heutigen Fest feiern wir deswegen das Geheimnis
der Weihe: der Weihe Christi, der Weihe Mariens, der Weihe all derjenigen, die sich
aus Liebe für das Reich Gottes in die Nachfolge Jesu begeben.“