Der Freiburger Moraltheologe Eberhard Schockenhoff spricht sich für einen neuen kirchlichen
Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen aus. Es sei eine „verhängnisvolle Fehlentwicklung“,
dass die Kirche mit ihrer Haltung ein Desinteresse an geschiedenen Wiederverheirateten
ausdrücke, so Schockenhoff. Konkret tritt er für eine Zulassung der Betroffenen zum
Kommunionempfang ein. Auch die Bibel und die frühchristliche Praxis sprächen gegen
einen dauerhaften Ausschluß von der Kommunion, argumentierte der Theologe. Außerdem
könne eine zivileheliche Bindung nicht einfach als ungültig gelten, wenn sie die nach
kirchlichem Verständnis „wesentlichen Elemente“ einer Ehe respektiere. Schockenhoff
äußerte sich bei einer Studientagung der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), die
am Mittwoch in Salzburg stattfand.