Papst Benedikt XVI. hat Bischof Francesco Moraglia zum neuen Patriarchen von Venedig
ernannt. Das gab der Vatikan an diesem Dienstag bekannt. Moraglia wird Nachfolger
von Kardinal Angelo Scola, der vom Papst im vergangenen Juni zum Erzbischof von Mailand
ernannt worden war. Bislang war Moraglia Bischof von La Spezia in Norditalien. Die
Erzbischöfe von Venedig tragen den Titel Patriarch und werden traditionell in den
Kardinalsstand erhoben. Drei der letzten sieben Päpste, die aus Italien stammten,
waren vor ihrer Wahl auf den Stuhl Petri Patriarch von Venedig, zuletzt Johannes Paul
I.
Die Tageszeitung „Il Foglio“ beschreibt den neuen Hausherrn von San Marco
als Seelsorger, dem viel am direkten Kontakt zu den Gläubigen liege. In seiner Zeit
in La Spezia, wo er 2007 Bischof wurde, habe er alle Pfarreien besucht, „darunter
auch die entlegensten und entvölkertsten“. Der 1953 in Genua geborene Moraglia ist
Dogmatiker und derzeit Präsident des Verwaltungsrats der Stiftung, die die Medien
der Italienischen Bischofskonferenz kontrolliert.