2012-01-30 15:39:07

Österreich: Klasnic-Kommission entscheidet im Zweifel für Opfer


Die Unabhängige Opferschutzkommission unter der Leitung von Waltraud Klasnic verteidigt ihr Vorgehen beim Prüfen und Beurteilen von Missbrauchsfällen. Jedes der acht Kommissionsmitglieder setze sich vor einer Entscheidung über mögliche Entschädigungen mit jedem einzelnen Fall intensiv auseinander, betonte Kommissionsmitglied Caroline List im „Ö1-Mittagsjournal“ am Montag. List ist von Beruf Richterin am Oberlandesgericht Graz. Man versuche, möglichst immer für das Opfer zu entscheiden. Es könne aber auch sein, dass den Mitgliedern im Einzelfall die Angaben eines Betroffenen „nicht plausibel genug erscheinen“. Ein mutmaßliches Missbrauchsopfer hatte gegenüber dem Ö1-Radio kritisiert, dass es trotz Zeugenaussagen und einem psychologischen Gutachten für die Kommission keine finanzielle Entschädigung erhalten habe. Er sei als Kind im Konvikt des Stiftes Admont vergewaltigt und misshandelt worden, so der Mann. Das Stift bestreitet die Vorwürfe. List verstehe den Unmut der Betroffenen, wenn sie kein Geld erhalten, aber es gebe ein klar definiertes Prozedere, betonte die Richterin.

(kap 30.01.2012 mg)







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