2012-01-29 12:41:01

Ägypten: Gregorios III. spricht von „Unsicherheit“


Der melkitisch-katholische Patriarch von Antiochien, Gregorios III. Laham, sieht die Zukunft der Christen in Ägypten mit Sorge. In seiner griechisch-melkitischen Gemeinschaft in Ägypten säßen jetzt viele auf gepackten Koffern bzw. hätten schon den Gang ins Exil angetreten, so der Patriarch. Wörtlich meinte er: „Zwanzig Familien etwa sind schon gegangen. Das ist eine Menge, wenn wir daran denken, dass unsere Gemeinschaft schn auf etwas mehr als 5.000 Personen geschrumpft ist.“ Gregorios III. residiert in der syrischen Hauptstadt Damaskus, hat aber unlängst die Weihnachtsfeiern in der ägyptischen Hauptstadt Kairo geleitet. Auch die koptisch-katholischen und orthodoxen Gemeinden in Ägypten seien von einer „Exilswelle“ betroffen; er wisse sogar von Fällen bei muslimischen Familien. Über die Zukunft seiner Kirche in Ägypten wolle er sich nicht im Detail äußern, dazu sei „das Gefühl von Unsicherheit zu groß“. Gregorios kündigte an, dass die christlichen Kirchen Ägyptens am 21. Februar einen gemeinsamen Verband gründen wollen. Dieser neue Rat solle am 21. Februar erstmals zusammentreten.


Der melkitische Patriarch hat sich in Kairo auch mit dem Scheich der muslimischen Universität al-Azhar, Ahmed el-Tayeb, getroffen. Dabei lobte er drei neue Veröffentlichungen der Uni, die als wichtigste Autorität im sunnitischen Islam gilt. In den Texten werde u.a. erwähnt, dass Ägypten ein muslimisches und christliches Land sei, sowie die Bedeutung von Glaubens- und Meinungsfreiheit betont. Ein weiteres Gespräch führte Patriarch Gregorios mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi. Dabei sprach er sich für einen regionalen islamisch-christlichen Gipfel aus. Seine Idee sei es, einen ständigen Rat von Vertretern beider Religionen einzurichten, der eng mit der Arabischen Liga zusammenarbeite.

(apic 29.01.2012 sk)








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