2012-01-29 12:53:09

D: Metz kritisiert Bildung „monströser Großraumpfarreien“


Der Münsteraner Theologe Johann Baptist Metz hat die Seelsorgeplanung der katholischen Kirche in Deutschland kritisiert. Durch die Bildung „monströser Großraumpfarreien“ werde der „Beteiligungsschwund“ der Gläubigen immer mehr vergrößert. Das bemängelte der Professor bei einem Vortrag in München. Die Folge seien wachsende „Anonymität und Konfusion“. Dabei wäre es wichtig, dem Erfahrungsaustausch der Gläubigen untereinander Raum zu geben und sie religiös mündig werden zu lassen, betonte Metz. Gemeinden müssten künftig „lernbereite Erzählgemeinschaften“ sein. Der 83-Jährige zählt zu den wichtigsten katholischen Theologen in Deutschland. Wegen des Priestermangels werden derzeit in nahezu allen deutschen Bistümern Pfarrgemeinden zu größeren Einheiten zusammengelegt. Die deutschen Bischöfe forderte Metz auf, „endlich damit ernst zu machen, dass sie nicht nur zum jeweiligen Papst gehören, sondern auch zu ihren Gemeinden“. Sie müssten dann „viel energischer in Rom das Recht ihrer Gemeinden auf Eucharistie einfordern“. Dem Vatikan hielt der Theologe vor, dass er sich für die Kirche in Mitteleuropa „nicht mehr wirklich interessiert“, sondern sie im Grunde aufgegeben habe. Wenn in Rom von der Weltkirche gesprochen werde, sei das meist gegen Europa gerichtet. Dabei werde übersehen, dass es eine „krisenfreie Kirchlichkeit nirgendwo mehr“ gebe.

(kna 29.01.2012 sk)








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