2012-01-26 14:11:41

WEF: Treffpunkt Weltgemeinschaft


RealAudioMP3 Der Gründer des World Economic Forum in Davos, Klaus Schwab, hat sich für neue gesellschaftliche Modelle ausgesprochen. Am Mittwoch begann in dem Schweizer Skiort das 42. Weltwirtschaftsforum. Wie jedes Jahr nehmen auch 2012 wieder namhafte Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft an dem Treffen teil. Unter ihnen ist auch der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Peter Turkson. Er wird an einer Diskussionsrunde teilnehmen, bei der auch Guy Aurenche mit dabei ist. Dieser ist Präsident des Verbands „Terre solidaire“, der aus 29 Bewegungen und kirchlichen Hilfswerken besteht.

„Es ist lobenswert, dass sich so viele Politiker und Wirtschaftsleute zumindest einmal im Jahr die Zeit nehmen, um miteinander und auch mit uns über die Herausforderungen der Welt zu beraten. Denn nur gemeinsam können wir Lösungen finden, um die derzeitige Krise zu überwinden.“

Die Wirtschafts- und Finanzkrise sei für die Schwächsten in der Welt am schlimmsten, so Aurenche. Über eine Milliarde Menschen leiden derzeit an den Folgen der derzeitigen Krise.

„Kein einzelner Politiker oder Manager hat die Lösung der Probleme. Doch auch bei einem Treffen wie hier in Davos ist es wichtig, dass die Ergebnisse der Gespräche dann auch wirklich umgesetzt werden. Es genügt nicht, einfach nur miteinander zu sprechen und sich dann wieder aus dem Staub zu machen.“

Da trage auch jeder einzelne Katholik Verantwortung, fügt der Präsident von „Terre solidaire“ an.

„Gerade die katholische Soziallehre wurde immer wieder der internationalen Staatengemeinschaft als Orientierungshilfe angeboten. Gerade hier in Davos werden solche Orientierungshilfen gesucht. Wirtschaft und Politik sind auf der Suche nach einer tiefgründigen Erklärung für die Krise, um diese dann auch überwinden zu können.“

Und hier biete die katholische Kirche eben ein gutes Modell an, sagt Aurenche.

„Den Sinn der Arbeit und des Gewinns wiederfinden: Das ist es, was Wirtschaft und Politik heute brauchen. Das kann dann auch zu schnellen Resultaten führen, von denen alle profitieren würden.“

Der WEF-Gründer Schwab sagt, dass es an längerfristigen Visionen und gemeinsamen Werten fehle. Burnout – also Überdruss und Überforderung angesichts der Probleme – sei unter der Wirtschafts- und Politik-Elite weit verbreitet. Davos sei schon früher ein Sanatorium gewesen und sei dies heute in gewisser Weise wieder für die Welt, so Schwab.

Lee Howell ist Mitorganisator des Weltwirtschaftsforums in Davos. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt er, dass Wirtschaftsleute mit großem Interesse auf Kirchenvertreter hören.

„Wir leben in einer Welt, die große Veränderungen durchmacht. Heute leben über sieben Milliarden Menschen auf diesem Planeten. Das führt unweigerlich zu Strukturwandlungen - und natürlich hoffen alle, dass die Weltgemeinschaft miteinander die großen und kleinen Probleme lösen kann.“

Die heutige Welt sei gekennzeichnet von technologischen und kommunikativen Höchstleistungen. Jeder könne theoretisch überall auf der Welt sofort und mit kleinen Geräten mit anderen Menschen kommunizieren.

„Wir werden hier in Davos auch darüber sprechen, wie wir mit Hilfe der neuen Technologien die Gesellschaft positiv verändern, also verbessern können.“

(rv 26.01.2012 mg)







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