Der Pressesprecher des Papstes, Jesuitenpater Federico Lombardi, widerspricht der
Darstellung eines italienischen Fernsehprogramms, dass es im Stadtstaat Vatikan eine
Art Finanzkrieg gegeben habe. Die Lage im Governatorat der Vatikanstadt sei „bei weitem
nicht so negativ, wie sie gezeichnet wurde“, und die „Desinformation“ könne nicht
„das tägliche Arbeiten an immer größerer Transparenz bei allen vatikanischen Einrichtungen
verdunkeln“, so Lombardi in einem Statement an diesem Donnerstag. Dass der zweite
Mann im Governatorat, Carlo Maria Viganò, zum Päpstlichen Nuntius in den USA ernannt
wurde, sei „ein Beweis für seine nicht zu leugnende Wertschätzung und das Vertrauen
des Papstes in ihn“. Die Fernsehsendung „Gli intoccabili“, zu deutsch „Die Unberührbaren“,
hatte Viganòs Berufung nach Washington als Ergebnis einer Intrige hingestellt: Einigen
im Vatikan sei der Prälat mit seinem Versuch, die Finanzen des Governatorats in Ordnung
zu bringen, zu weit gegangen. Das vatikanische Staatssekretariat behält sich nach
Auskunft Lombardis rechtliche Schritte gegen die Autoren der Fernsehsendung vor; gleichzeitig
würdigt Lombardi die „klaren Resultate“ von Viganòs Arbeit im Governatorat, „die auch
keiner leugnet“. Der Vatikan bleibe bei seiner Linie des Sparens und der Transparenz,
so der Vatikansprecher.