Wesentlich für werdende
Priester sind theologische Bildung und das Gebet. Das hat Benedikt XVI. an diesem
Donnerstag vor Seminaristen von regionalen italienischen Priesterseminaren betont.
Anlässlich des 100-jährigen Gründungsjubiläums der Seminare in Kampanien, Kalabrien
und Umbrien, die im Jahr 1912 auf Veranlassung von Papst Pius X. eingerichtet wurden,
rief der Papst zu einer neuen Evangelisierung vor allem in den Regionen Italiens auf,
die im Griff der Wirtschaftskrise und des organisierten Verbrechens sind:
„Umbrien
leidet wie andere Zonen oder auch mehr unter der schlechten Wirtschaftslage. In Kampanien
und Kalabrien, die dank solider Traditionen und religiöser Hingabe spirituell stark
geprägt sind, muss sich die Lebendigkeit der Ortskirche in eine erneuerte Evangelisierung
übersetzen. In dieser Region muss die Zeugenschaft der kirchlichen Gemeinschaften
auf große soziale und kulturelle Notstände reagieren; ebenso sind die fehlende Arbeit,
vor allem für die jungen Leute, und das Phänomen des organisierten Verbrechens ein
Problem.“
Der Papst hob zugleich das reiche kulturelle und spirituelle
Erbe der drei italienischen Regionen hervor. So sei das Pilgerziel Umbrien die Heimat
der Heiligen Franziskus und Benedikt von Nursia, erinnerte Benedikt XVI.. Der
aktuelle kulturelle Kontext verlange den zukünftigen Priestern eine solide philosophische
und theologische Ausbildung ab, so der Papst, der in diesem Zusammenhang noch einmal
seinen Brief an Seminaristen zum Abschluss des vergangenen Priesterjahres ins Gedächtnis
rief:
„Es geht eben ,nicht bloß darum, das augenscheinlich Nützliche zu
erlernen, sondern darum, das innere Gefüge des Glaubens so in seiner Ganzheit zu kennen
und zu verstehen, dass es Antwort auf die Fragen der Menschen wird, die äußerlich
gesehen von Generation zu Generation wechseln und doch in ihrem tiefsten Grund dieselben
bleiben‘ (vgl. 5, Brief an die Seminaristen vom Oktober 2010). Weiter muss das Theologiestudium
immer eine intensive Verbindung mit dem Gebet haben.“
Übrigens: Benedikt
XVI. feiert nächsten Donnerstag, 2. Februar, zum „Tag des geweihten Lebens“ im Petersdom
einen Vespergottesdienst mit Ordensleuten. Das teilte der Vatikan am Mittwoch mit.
Papst Johannes Paul II. hatte den „Tag des geweihten Lebens“ im Jahr 1997 eingeführt,
um die Wertschätzung von Orden und anderen Gemeinschaften geistlichen Lebens zu fördern.
Die katholische Kirche begeht am 2. Februar zugleich das Fest der „ Darstellung des
Herrn“.