2012-01-25 13:45:34

Kardinal Koch: „Gebet ist Fundament der Ökumene“


RealAudioMP3 Die Gebetswoche für die Einheit der Christen steht ganz am Anfang der ökumenischen Bewegung. Daran erinnert der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch an diesem Mittwoch in einem Interview mit Radio Vatikan. Die Päpste haben bereits seit den Anfängen dieser Bewegung die ökumenische Gebetswoche befürwortet und gefördert. Der Dialog zwischen den verschiedenen Konfessionen kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.

„Es ist ein Anfang der ökumenischen Bewegung, den wir nie hinter uns lassen können und dürfen. Die Gebetswoche begleitet uns, denn das Gebet für die Einheit ist das Fundament der Ökumene. Das Zweite Vatikanische Konzil spricht von der Seele der ökumenischen Bewegung, und wenn diese Bewegung ihre Seele nicht verlieren will, dann muss sie sich immer wieder beim Gebet treffen. Mit dem Gebet bringen wir zum Ausdruck, dass nicht wir Menschen die Einheit schaffen.“

Niemand könne sagen, wie die Einheit der Christen überhaupt aussehen werde. Auch der Zeitpunkt dieser Einheit sei unbekannt, so Koch weiter.

„Aber wir müssen alles daran setzen, dass wir gegenüber dem Heiligen Geist offen sind, der diese Einheit will und uns schenken wird.“

In den vergangenen Jahren sei das Ziel der Ökumene aus den Augen verloren worden. Die Kirchen und christliche Gemeinschaften hätten vor allem verschiedene Ziele in den Vordergrund gerückt, die nicht miteinander passten.

„Deshalb, glaube ich, ist es notwendig, sich wieder auf die Ursprünge zurückzubesinnen. Was ist denn eigentlich das Ziel? Für uns Katholiken genauso wie für die Orthodoxen geht es um die volle Einheit im Glauben, in den Sakramenten und in den kirchlichen Ämtern. Denn die Einheit ist ein Herzensanliegen des Herrn. Er hat dafür gebetet, dass alle eins seien, damit die Welt glaubt. Und deshalb gibt es für die Ökumene gar keine Alternative.“

Papst Benedikt XVI. habe in dieser Gebetswoche für die Einheit der Christen mindestens zweimal ganz deutlich zur Ökumene Stellung bezogen, fügt Kardinal Koch an. Bei der Generalaudienz und beim Angelus ging Benedikt auf die Gebetswoche ein.

„Der Papst hat den Akzent darauf gelegt, dass wir in der Ökumene und somit in der Einheit nur dann weiterkommen, wenn wir bereit sind, uns immer wieder neu transformieren zu lassen. Ökumene bedeutet somit gemeinsame Umkehr zu Christus.“

Benedikt XVI. feiert an diesem Mittwochabend zum Abschluss der Gebetswoche für die Einheit der Christen und zum Fest der Bekehrung des Apostels Paulus einen ökumenischen Vesper-Gottesdienst in der römischen Basilika Sankt Paul vor den Mauern. Wir übertragen live und mit deutschem Kommentar ab 17.20 Uhr. Weitere Informationen finden Sie dazu auf unserer Homepage.

(rv 25.01.2012 mg)







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