Mit militärischer Gewalt allein ist die Gewaltwelle in Nigeria nicht zu stoppen. Das
schreibt der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz in einer Erklärung von diesem
Mittwoch. Mit großer Beunruhigung nehme die Bischofskonferenz die wachsende terroristische
Gewalt in Nigeria wahr. Die auftretenden Konflikte seien aber nicht einzig auf Spannungen
zwischen Muslimen und Christen zurückzuführen, so der Ständige Rat weiter. Man dürfe
nicht vergessen, dass die Benzinpreiserhöhungen ebenfalls für erhebliche Unruhe in
dem Land sorgten. Dennoch dürfe man nicht hinwegsehen, dass die jüngsten Anschläge
vor allem von der radikalen muslimischen Gruppe Boko Haram verübt wurden und vermehrt
gegen Christen und deren Einrichtungen gerichtet seien. Gemeinsam mit der Nigerianischen
Bischofskonferenz rufen die deutschen Bischöfe daher die Regierung in Nigeria auf,
in einen konstruktiven Dialog mit allen wesentlichen zivilgesellschaftlichen Akteuren,
vor allem mit den christlichen Kirchen und den Vertretern des Islam, zu treten. Weiter
erinnert der Ständige Rat daran, dass der nigerianische Staat nur 0,8 Prozent des
Bruttosozialproduktes für den Erziehungssektor aufwende. Deshalb fordern die deutschen
Bischöfe Reformen der Bildungs- und Sozialpolitik des Landes.