Vatikanisches Lob für die Feiern des Neokatechumenats
15 Jahre lang hat
die vatikanische Gottesdienstkongregation die liturgischen Feiern des Neokatechumenalen
Weges geprüft; letzten Freitag kam dann die offizielle Billigung. Die Hinführung zum
Christentum ist immer eine Einheit aus Wort und Feier, das wurde mit der Approbation
des Neokatechumenalen Weges bestätigt, sagte Kardinal Antonio Canizares Llovera, der
Präfekt der Gottesdienstkongregation, im Gespräch mit Radio Vatikan.
„Es
ist das Wort Gottes, das Handeln Gottes, es ist Gott, der in den Feiern spricht. Diese
Feiern markieren die verschiedenen Abschnitte des Neokatechumenalen Weges, die der
Weg jeder christlichen Initiation sind. Schon in der Spätantike war die Vorbereitung
der Täuflinge durch besondere Feiern für jeden Abschnitt markiert, und heute macht
man dasselbe. Diese Feiern des Neokatechumenats haben also nichts Künstliches, sie
sind keine eigens erfundene simple Methodologie, sondern entsprechen dem Weg der Bekehrung,
des Glaubens und der gänzlichen Eingliederung in das christliche Leben der Kirche.“
Als
Spanier kennt Kardinal Canizares das Neokatechumenat schon lange: Die geistliche Bewegung
ist in den 60er Jahren in Spanien entstanden. Besonders würdigt Canizares im Gespräch
mit Radio Vatikan das Verhältnis zwischen religiöser Unterweisung und Liturgie im
Neokatechumenat; dieses sei „vorbildlich“.
„Einige wollen ja eine Hinführung
zur Taufe ausschließlich auf Basis der Katechese, also etwas, das vom Menschen gemacht
wird und sich auf rein intellektueller Ebene abspielt. Aber die christliche Initiation
ist immer ein Handeln der Mutter Kirche, in der wiederum Gott handelt. Gott ist die
Priorität: Gott handelt, der Mensch antwortet. Der Mensch vollzieht einen Weg, der
vom Wort Gottes erleuchtet sein muss und gleichzeitig als Handeln Gottes erlebt und
angenommen werden muss. Das ist im Neokatechumenalen Weg sehr klar.“
Hintergrund Der
Neokatechumenale Weg ist eine der neuen geistlichen Gemeinschaften der Kirche. Sein
Ziel ist es, getaufte Christen langfristig auf ihrem Glaubensweg zu begleiten. Das
geschieht durch geistliche Übungen und durch die Bildung fester Gruppen, die über
einen Zeitraum von mindestens fünfzehn Jahren bestehen. Die Angehörigen der Bewegung
feiern ihre Gottesdienste oft im geschlossenen Kreis, ihre Eucharistiefeier unterscheidet
sich in einigen Punkten von der römischen Messe.