2012-01-22 14:13:38

Österreich: Pfarrer-Initiative will sich „globalisieren“


Die Pfarrer-Initiative will ihre Kirchenreform-Bestrebungen „globalisieren“. „Noch in diesem Jahr“ werde man eine internationale Organisation gründen, kündigte Mit-Initiator Helmut Schüller am Wochenende in einem APA-Bericht an. Schon jetzt komme Unterstützung aus aller Welt für die von Österreich ausgegangene Reformbewegung, gab Schüller an. Solidaritätserklärungen kämen von australischen Bischöfen über deutschen Pfarrern bis hin französischen Priester, die für die Anliegen wie Änderung der Zulassungsbedingungen zum Priesteramt sogar eine eigene Homepage eingerichtet hätten. Dem soll nun laut Schüller ein Zusammenschluss auf internationaler Ebene folgen.
Die österreichische Bischofskonferenz hatte einige Reformforderungen der Initiative als „nicht einlösbar“ zurückgewiesen und daran erinnert, dass Fragen wie Zölibat und Priesterweihe für Frauen nur weltkirchlich zu klären seien. Diese Antwort will der ehemalige Wiener Generalvikar und Caritas-Präsident Schüller nicht gelten lassen: Die römisch-katholische Kirche etwa in Asien und Südamerika würde in 20 Jahren mit denselben Problemen konfrontiert sein wie jene in Mitteleuropa: „Ich glaube, dass wir hier eine Art Zukunftslabor sind“, so Schüller jetzt gegenüber der APA.

Hintergrund
Die „Pfarrer-Initiative“ schloss sich 2006 zusammen. In ihrem „Aufruf zum Ungehorsam“ vom Juni 2011 kündigte sie die Kommunion auch für wiederverheiratete Geschiedene, Gläubige anderer Kirchen und Ausgetretene an. Außerdem wollen die Pfarrer einen Wortgottesdienst mit Kommunionspendung künftig als „priesterlose Eucharistiefeier“ ansehen und auch so nennen. Ebenso will die Initiative das Predigtverbot für Laien missachten und die Zulassung von Frauen und Verheirateten zum Priesteramt fördern. Kardinal Christoph Schönborn hatte mehrmals Gespräche mit den Vertretern der Initiative geführt.

(kap/rv 22.01.2012 pr)








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