Gemäß der amtlichen Endergebnisse haben die islamistische Parteien über 70 Prozent
der Parlamentsmandate erhalten. Das schreibt die ägyptische Zeitung „Al-Shorouk“ am
Freitagabend. Die meisten Sitze entfallen dabei auf die Partei der Muslimbruderschaft
und ihre Bündnispartner. Sie errangen 45,7 Prozent. Diese Parteien bezeichnen sich
selbst als „moderat islamisch“. Allerdings wünschen sie eine noch stärkere Rolle der
Religion im Staat als beispielsweise die tunesische Islamisten-Partei Ennahda. Auf
Platz zwei landete die radikal-islamische Partei des Lichts. Sie gewann gemeinsam
mit anderen kleineren Parteien aus dem Lager der Salafisten 24,6 Prozent der Sitze.
Die traditionsreiche liberale und auch von christlichen Minderheiten gestützte Wafd-Partei
belegt demnach mit 8,4 Prozent den dritten Platz, gefolgt von der neuen liberalen
Ägyptischen Allianz mit 6,6 Prozent. Die erste Parlamentssitzung ist für den kommenden
Montag geplant.