Der evangelische Berliner Bischof Markus Dröge hat vor einer Glorifizierung von Friedrich
dem Großen gewarnt. Mit Blick auf die Juden sei der Preußenkönig weniger tolerant
gewesen als gegenüber den französischen Einwanderern, sagte Dröge am Samstag im RBB-Hörfunk
anlässlich der bevorstehenden Gedenkveranstaltungen zum 300. Geburtstag Friedrichs.
Die Juden hätten nicht die gleichen Rechte gehabt und ihren Wohnort nicht frei wählen
dürfen, betonte der Bischof. Dröge kritisierte auch Friedrichs generelle Haltung gegenüber
der Religion. Dessen Forderung, jeder solle „nach seiner Fasson selig werden“, sei
weniger ein Ausdruck ausgeprägter Toleranz. Es sei vielmehr „ein Zeugnis von Gleichgültigkeit,
zeitweise auch von Verachtung gegenüber der Kirche und den religiösen Bekenntnissen“,
kritisierte der Bischof. Echte Toleranz dürfe aber nicht mit Gleichgültigkeit verwechselt
werden.