Hintergrund: Der Neokatechumenale Weg und seine Liturgie
Der Neokatechumenale Weg begann am Stadtrand von Madrid, als 1964 der Künstler Francisco
„Kiko“ Argüello erst allein, dann gemeinsam mit der Theologin Carmen Hernández begann,
ihren Glauben in den Elendsvierteln der Stadt zu bekennen und Menschen um sich zu
sammeln. Bald wurde daraus eine eigene Form der Kathechese, die einen Weg der Initiation
in den christlichen Glauben darstellt. Jeder, der diesen Weg unternimmt, wird Schritt
für Schritt und über bis zu 14 Jahre hinweg zu einem engagierten und gemeinschaftlich
gelebten christlichen Glauben geführt.
Ursprung Die Bewegung
breitete sich sehr bald aus, zunächst in spanischen Großstätten, aber bald auch schon
in Rom. 1985 gab es bereits mehr als 7.200 Gemeinschaften in über 2.600 Pfarreien
in 65 Nationen. Geistlich versteht sich der Neokatechumenale Weg als Prozess der
Umkehr, der sich in Pfarreistrukturen und in Verbindung mit der Ortskirche vollzieht.
Man will die Verkündig vor allem für Getaufte, die den Glauben nicht mehr leben. Die
Erwachsenenkatechese findet in kleinen Gemeinschaften statt. Diese Katechese ist in
Methode und Inhalt genau festgelegt und in einem 13-bändigen Katechismus festgehalten,
der vom Vatikan 2010 approbiert wurde. Das Programm ist verpflichtend.
Liturgische
Besonderheiten Liturgisch gibt es einige Besonderheiten, die bereits 2005
weitgehend an die kirchliche Liturgie angepasst wurden. Die weiterhin bestehenden
Sonderformen wurden jetzt durch den Vatikan approbiert. So werden die Messfeiern bereits
am Samstagabend gefeiert. Während des Wortgottesdienstes werden die Lesungen von Vorbereitern
eingeleitet und kommentiert. Auch vor der Predigt haben die Anwesenden die Gelegenheit,
zu sprechen und etwas aus ihrer Lebenserfahrung oder ihrer Lebenssituation beizutragen.
Das wohl bekannteste Merkmal ist, sich direkt nach den Fürbitten und nicht erst während
der Kommunionfeier den Friedensgruß zu reichen. Auch wird Matzen als eucharistisches
Brot verwendet und die Kommunion unter beiderlei Gestalten, also in Form von Brot
und Wein, am eigenen Platz entgegengenommen.
Der Neokatechumenale Weg vermeidet
den Begriff der Heiligen Messe und des Opfergedankens, die eucharistische Liturgie
soll dem urchristlichen Feiern wieder näher kommen.
Der Prozesscharakter Die
Liturgien richten sich am Wegcharakter der Bewegung aus, nicht alle Liturgien sind
für alle Stufen des Prozesses gedacht. Sie sollen die Gemeinde durch ihre Riten in
ihrem Prozess begleiten.
Der Neokatechumenale Weg will durch diese Weg-Methode
den Nöten des modernen Menschen entsprechen. Es entstehen strukturierte und von Laien
geleitete Gruppen, in denen Kirche und Geschwisterlichkeit erfahren werden. Glaube
und soziale Beziehungen fallen so zusammen und stützen einander.