D: Recht auf Rendite „unverfroren und unverschämt“
„Unverfroren, um nicht zu sagen in höchstem Maße unverschämt" sind die Drohungen seitens
der hochriskanten Hedgefonds, Griechenland vor dem EU-Menschenrechtsgerichtshof zu
verklagen. Das schreibt der Bundesvorsitzende des Verbandes der Katholiken in Wirtschaft
und Verwaltung, Bernd-M. Wehner. Ein „Menschenrecht auf Rendite“ könne es nicht geben,
das Eigentumsrecht finde seine Grenzen dort, wo das Interesse der Gemeinschaft verletzt
werde. Der Vorstoß der Hedgefonds offenbare „ein weiteres Stück vom wahren Gesicht
der globalen Finanzmärkte." Die Verantwortlichen der Hochrisikomärkte wollten „über
dem Abgrund spielen, Gewinne einstecken, das Risiko aber vergemeinschaften - das kann
nicht sein." Vielmehr, so Wehner, „müssen wir nach den Erfahrungen der letzten Jahre
doch überlegen, wie wir die persönliche Haftung der Banker und Börsianer erhöhen."
Im Übrigen stelle sich die Frage, welchen Wert es für die Gesellschaft habe, wenn
Gewinne durch Wetten oder ähnliche unproduktive Finanzgeschäfte erzielt würden.
Forderungen
des KKV Der KKV unterstützt seit längerem Forderungen nach einer schnellen
und starken Regulierung der Finanzmärkte sowie einer möglichst globalen Einführung
der Finanztransaktionssteuer. Spekulationen auf Lebensmittel müssten verboten, der
Markt der Staatsanleihen neu geregelt werden. Im Gegenzug sollten sich Staaten fest
auf Schuldenabbau und Schuldenbremsen „ohne wenn und aber" verpflichten. Die Allmacht
der wenigen, heute einflussreichen US-Ratingagenturen gehöre begrenzt, ihrem Tun eine
Alternative durch europäische Rating-Einrichtungen gestellt.