Erneut hat die SPD-Führung die Gründung eines Laizisten-Arbeitskreises innerhalb der
Partei abgelehnt. Was bedeutet das für die Christen in der SPD? Jedenfalls nicht automatisch
eine stärkere Stellung. Das betonte die Kirchen-Beauftragte der SPD-Bundestagsfraktion,
Kerstin Griese, im Gespräch mit dem Münchner Kirchenradio. Sie sehe da „eigentlich
keine Veränderung“, so Griese. Der bestehende „Arbeitskreis Christinnen und Christen
in der SPD“ verstehe sich zudem nicht bewusst als Lobbygruppe der Kirchen in der SPD.
Man habe vielmehr den Anspruch, Brücken zu bauen zwischen kirchenpolitischen und parteipolitischen
Diskussionen.
Es sei wichtig, dass in der SPD Menschen mit verschiedenen Wurzeln
engagiert seien, so die evangelische Christin. Die Wertedebatte in der SPD reiche
von der Aufklärung bis zur Bergpredigt. Man müsse auch offen sagen, was die Grundwerte
sind.
Sie selbst sei durch die christlichen Grundwerte bestimmt, lehne es aber
ab, dass eine Partei in Anspruch nimmt die einzig christliche zu sein. Mit Blick auf
die Laizisten-Diskussion in ihrer Partei räumte die SPD-Politikerin ein, dass es immer
mehr Menschen gebe, die mit Kirche und Religion nichts anfangen können. Darüber müsse
man in der Partei offen diskutieren, so Griese. Das ändere aber nichts am guten Verhältnis
zu den Kirchen, die weiterhin ein wichtiger Partner der SPD in verschiedenen politischen
Fragen seien.