Benedikt XVI.: „Einheit der Christen ist ein Geschenk“
„Heute beginnt die
Gebetswoche für die Einheit der Christen“, so der Papst bei der Generalaudienz an
diesem Mittwoch. Jedes Jahr bitten die Christen aller Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften
um die Gabe, für die der Herr während des Letzten Abendmahls gebetet habe und zwar:
„Alle sollen eins sein“, so der Papst.
„Die Gebetswoche will uns zu Bewusstsein
bringen, dass die Einheit, nach der wir streben, nicht von uns selber erwirkt werden
kann, das sie ein Geschenk ist, das wir empfangen und um das wir immer wieder bitten
müssen. In diesem Jahr lautet das Leitwort der Gebetswoche „Wir werden alle verwandelt
werden durch den Sieg Jesu Christi, unseres Herrn“ (vgl. 1 Kor 15,51-58) und der Nachdruck
liegt auf Verwandlung.“
Glaube verwandelt und Verwandlung allein könne
Einheit wirken, fügte Benedikt an.
„Christus zeigt seinen Weg des Sieges,
der anders ist, als der Sieg der Welt. Er ist nicht durch Macht und Gewalt errungen,
es ist ein Sieg, der unter dem Zeichen steht „Wer der Erste sein will, soll der Letzte
sein und der Diener von allen“ (Mk 9,35). Für uns ist Chrisus selbst, mit seinem demütigen
Dienen, seiner Hingabe und seinem Leiden und Auferstehen der wirkliche Ausdruck des
Sieges. Am Ostermorgen leuchtet der Sieg der Liebe über den Tod auf. Und wir erhalten
daran Anteil, wenn wir uns von ihm in dieser Richtung umwandeln lassen. Einheit erfordert
demnach Umwandlung, das heißt von uns her gesehen Umkehr, Bekehrung, eine immerwährende
Bekehrung, sowohl persönlich, wie gemeinschaftlich.“
Bei der Ökumene ginge
es nicht einfach um Nettigkeit, Zusammenarbeit, sondern sie benötige den tiefen Glauben
an Gott, der die Gläubigen aus sich selbst herausreiße und Gott ähnlich mache.
„In
das neue Leben in Christus eintreten, das ist der Sieg Christi, das ist unsere Verwandlung
und das schafft Einheit.“
Anschließend grüsste der Papst die deutschsprachigen
Gäste in der Audienzhalle.
„Beten wir in dieser Woche um die Einheit aller
Christen, damit das gemeinsame Zeugnis, die Solidarität und die Zusammenarbeit wachse
und wir dann wirklich dem Tag entgegengehen dürfen, an dem wir miteinander den von
den Aposteln überlieferten Glauben bekennen und die Sakramente der Umgestaltung in
Christus feiern dürfen.“ +
Papst Benedikt XVI. hat bei der Generalaudienz
die Berufsgruppe der Anwälte zur Wahrheitstreue aufgerufen. Benedikt XVI. wandte sich
an rund 3.000 Mitglieder des Verbands römischer Anwälte. Er ermutigte sie dazu, ihren
„heiklen Beruf immer wahrheitsgetreu auszuführen“. Dies sei die grundlegende Voraussetzung
für die Umsetzung des Rechts, so der Papst.
Hier lesen Sie die deutsche
Zusammenfassung der Katechese des Papstes
Liebe Brüder und Schwestern!
Heute
beginnt die Gebetswoche für die Einheit der Christen, in der jedes Jahr Christen aller
Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften um die Gabe bitten, für die der Herr während
des Letzten Abendmahls gebetet hat, wo er sagte: „Alle sollen eins sein: Wie du, Vater,
in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns eins sein, damit die Welt glaubt,
dass du mich gesandt hast (Joh 17,21). Die Gebetswoche will uns zu Bewusstsein bringen,
dass die Einheit, nach der wir streben, nicht von uns selber erwirkt werden kann,
das ein Geschenk ist, das wir empfangen und um das wir immer wieder bitten müssen.
In diesem Jahr lautet das Leitwort der Gebetswoche „Wir werden alle verwandelt werden
durch den Sieg Jesu Christi, unseres Herrn“ (vgl. 1 Kor 15,51-58) und der Nachdruck
liegt auf Verwandlung. Glaube verwandelt und Verwandlung allein kann Einheit wirken.
Christus zeigt seinen Weg des Sieges, der anders ist, als der Sieg der Welt. Er ist
nicht durch Macht und Gewalt errungen, es ist ein Sieg, der unter dem Zeichen steht
„Wer der Erste sein will, soll der Letzte sein und der Diener von allen“ (Mk 9,35).
Für uns ist Chrisus selbst, mit seinem demütigen Dienen, seiner Hingabe und seinem
Leiden und Auferstehen der wirkliche Ausdruck des Sieges. Am Ostermorgen leuchtet
der Sieg der Liebe über den Tod auf. Und wir erhalten daran Anteil, wenn wir uns von
ihm in dieser Richtung umwandeln lassen. Einheit erfordert demnach Umwandlung, das
heißt von uns her gesehen Umkehr, Bekehrung, eine immerwährende Bekehrung, sowohl
persönlich, wie gemeinschaftlich. Und es ist nicht einfach Nettigkeit, Zusammenarbeit,
sondern benötigt den tiefen Glauben an Gott, der uns aus uns selbst herausreißt und
ihm ähnlich macht. Glauben an Jesus Christus, der einer von uns geworden ist, bedeutet,
dass wir Ihm ähnlich werden können und dann eins werden. In das neue Leben in Christus
eintreten, das ist der Sieg Christi, das ist unsere Verwandlung und das schafft Einheit.
Von Herzen grüße ich alle deutschsprachigen Pilger, heute besonders eine Delegation
von österreichischen Pfarrgemeinderatsmitgliedern in Begleitung von Bischof Alois
Schwarz, außerdem eine Gruppe katholischer Ordensschwestern, sowie eine Delegation
der Mainzer Ranzengarde. Herzlich willkommen! Beten wir in dieser Woche um die Einheit
aller Christen, damit das gemeinsame Zeugnis, die Solidarität und die Zusammenarbeit
wachse und wir dann wirklich dem Tag entgegengehen dürfen, an dem wir miteinander
den von den Aposteln überlieferten Glauben bekennen und die Sakramente der Umgestaltung
in Christus feiern dürfen. Danke für Ihre Aufmerksamkeit.