Jugendliche, Flashmobs und Gelegenheitschristen – die Pastoraltagung in Salzburg
Am vergangenen Wochenende fand in Salzburg die alljährliche Pastoraltagung statt.
Dabei diskutierten die Theologen über religiösen „Gelegenheitskonsum“, Flashmobs und
neue Möglichkeiten die Jugend zu erreichen. Hans Hobelsberger von der katholischen
Hochschule NRW forderte, dass sich die Kirche endlich mit den „Gelegenheits-Christen“
befassen müsse. Es sei eine Tatsache, so der Pastoraltheologe, dass viele junge Menschen
nur noch bei besonderen Anlässen Kontakt zur Kirche suchten. Jugendliche könnten mit
der Forderung nach einer dauerhaften kirchlichen Bindung wenig anfangen. Die ihnen
mittlerweile vertrauten Formen der Gemeinschaftsbildung seien anlassbezogen, erlebnisorientiert,
Ästhetik und Technik spiele eine ebenso wichtige Rolle wie die allgegenwärtige Frage:
Was bringt's? Die Kirche sollte deshalb auch ungewöhnlichen Methoden nutzen, Jugendliche
zu erreichen, schlug Hobelsberger vor. In diesem Kontext erwähnte er sogenannte
„Flashmobs“, scheinbar spontane Menschenansammlungen zu einem bestimmten Anlass. Man
dürfte kirchliche Traditionen nicht für Jugendliche ändern, sondern vielmehr mit ihnen
zusammen, unterstrich auch Tobias Hirschmann, der Vorsitzende der Katholischen Jugend
Österreichs. Beim Abschlussgottesdienst der Pastoraltagung erinnerte der Salzburger
Erzbischof Alois Kothgasser an einen Leitspruch des Turiner „Jugendapostels" Don Bosco:
"Wir müssen lieben, was die Jugendlichen lieben - dann beginnen sie vielleicht zu
lieben, was wir lieben."