2012-01-16 11:56:30

D: Erstes Islamzentrum in Tübingen


RealAudioMP3 Das erste „Zentrum für Islamische Theologie“ an einer deutschen Uni wird an diesem Montag Nachmittag feierlich in Tübingen eröffnet. In Münster/Osnabrück, Frankfurt/Gießen und Erlangen/Nürnberg sind derzeit drei weitere Fakultäten für Islamische Theologie im Aufbau. Sie werden vom deutschen Bildungsministerium gefördert – mit zusammen 20 Millionen Euro.

Der Wissenschaftsrat hatte vor zwei Jahren grünes Licht gegeben für den Aufbau von Studiengängen für Islamische Theologie, und zwar an Universitäten, wo es schon christliche Theologien und Islamwissenschaften sowie Orientalistik gibt. „Die Universität Tübingen genießt in der Theologie einen hervorragenden Ruf“, sagte Bildungsministerin Annette Schavan, selbst eine katholische Theologin, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Sie sei „sicher, dass nun auch die Islamische Theologie in Tübingen den Dialog zwischen den Religionen prägen wird“.

Die neuen Fakultäten sollen Religionslehrer, Imame und Nachwuchswissenschaftler ausbilden; unter den ersten 36 Tübinger Bachelor-Studenten, von denen 23 Frauen sind, befinden sich auch Nicht-Muslime. Leiter des Zentrums ist der aus Palästina stammende Koranwissenschaftler Omar Hamdan. Er spricht von einer „bescheidenen akademischen Familie“; das Zentrum sei noch im Entstehen, die Bibliothek sei klein, es gibt noch keinen Gebetsraum. Politiker versprechen sich vom Islamstudium an deutschen Unis eine bessere Integration der Muslime. Ob die Dozenten in ihrem Fach sattelfest sind, beurteilt in Tübingen eine Kommission der Uni; ein Beirat von Muslimen will hingegen überprüfen, ob sie auch gläubige Muslime sind. Diese Konstruktion sehen einige kritisch.

(faz, rv, kna 16.01.2012 sk)







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