Ministerpräsident Monti zum Antrittsbesuch beim Papst
Der italienische Ministerpräsident
Mario Monti ist am Samstag zu einem Antrittsbesuch in den Vatikan gekommen. Papst
Benedikt XVI. empfing den seit zwei Monaten amtierenden Chef der Regierung aus parteilosen
Experten in seiner Privatbibliothek zu einer Audienz. Bei der Begrüßung durften auch
Journalisten anwesend sein; das eigentliche Gespräch fand dann hinter verschlossenen
Türen statt.
Lage Italiens besprochen Das Vier-Augen-Gespräch
von Papst und Ministerpräsident dauerte 25 Minuten. Wie es in einer Note des vatikanischen
Pressesaals nach dem Treffen heißt, ist es unter anderem um die Lage Italiens und
Europas in der Wirtschafts- und Finanzkrise gegangen. Am Freitag hatte Italien ebenso
wie Österreich und Frankreich eine Herabstufung durch eine der drei Ratingagenturen
hinnehmen müssen. Ein weiteres Thema des Gesprächs waren auch bilaterale Fragen zwischen
der Republik Italien und dem Heiligen Stuhl sowie der katholischen Kirche des Landes
gewesen. Des Weiteren ging es um die Situation im Mittelmeerraum und um den internationalen
Schutz christlicher Minderheiten.
Bertone begrüsst Danach
begrüßte Benedikt XVI. Montis Ehefrau Elsa sowie seine Delegation mit Außenminister
Giulio Terzi und Europaminister Enzo Moavero. Anschließend traf Monti zu einer Begegnung
mit Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone zusammen. Der Besuch beim Papst gehört
traditionell zu den Terminen der italienischen Ministerpräsidenten in ihren ersten
Regierungsmonaten.
Praktizierender Katholik Der Wirtschaftsprofessor
und frühere EU-Kommissar Monti ist praktizierender Katholik. Zur Papstaudienz wurde
Monti von seiner Frau Elsa sowie von Außenminister Giulio Terzi und Europaminister
Enzo Moavero begleitet. Es handelt sich um den dritten italienischen Ministerpräsidenten,
der Benedikt XVI. seinen Antrittsbesuch stattet. Vor Monti waren bereits 2006 Romano
Prodi und 2008 Silvio Berlusconi im Päpstlichen Palast zu Besuch.