D/Vatikan: Langjähriger Präfekt des Geheimarchivs verstorben
Der langjährige Präfekt des Vatikanischen Geheimarchivs, Josef Metzler, ist tot. Der
deutsche Oblatenpater starb am Donnerstag im Alter von 90 Jahren im hessischen Hünfeld.
Das berichtet die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ am Freitag. Papst Johannes Paul
II. ernannte ihn 1984 zum Präfekten des Vatikanischen Geheimarchivs; für die fachliche
Leitung des Archivs war Metzler bis 1995 zuständig. Zuvor war er fast zwei Jahrzehnte
lang als Archivar der vatikanischen Missionskongregation tätig gewesen.
Langjähriger
„Archivar der heiligen Römischen Kirche“
Metzler wurde in Eckardroth
nahe Fulda geboren. Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft in Italien im
September 1945 studierte Metzler zunächst an der Hochschule seines Ordens in Hünfeld
und anschließend an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom Theologie. 1953
promovierte er im Fach Kirchengeschichte. Nach einer Lehrtätigkeit in Hünfeld wurde
er 1958 Professor für Missionsgeschichte an der päpstlichen Universität Urbaniana.
Seit 1966 war er zudem Archivar der vatikanischen Missionskongregation. Papst Johannes
Paul II. ernannte Metzler 1984 zum Präfekten des Vatikanischen Geheimarchivs. Als
solchem oblag ihm die fachliche Führung des Archivs - unter der nominellen Leitung
des „Archivars der heiligen Römischen Kirche“. Nach seiner Pensionierung wirkte Metzler
mehrere Jahre als Seelsorger im Kurheim „Sebastianeum“ im bayerischen Kurort Bad Wörishofen.