Der Vatikan-Vertreter
in Israel sieht deutliche Fortschritte bei den Gesprächen zwischen der katholischen
Kirche und dem israelischen Staat. Das sagte Erzbischof Antonio Franco im Gespräch
mit unserer Korrespondentin im Heiligen Land, die eine Gruppe us-amerikanischer und
europäischer Bischöfe begleitet. Der israelische Staat habe bisher viel getan, um
die Arbeit der Kirche sowie die Betreuung der Pilger zu gewährleisten, sagte Erzbischof
Franco.
„Der israelische Staat respektiert die Arbeit der katholischen Kirche.
Im Heiligen Land leben nicht viele Katholiken und die meisten von ihnen sind auch
nicht reich. Deshalb ist hier die Ortskirche auf die finanzielle Unterstützung der
Universalkirche angewiesen. Der Staat hat dies zum Teil mit Steuerentlastungen unterstützt.
Aber für viele Dinge müssen wir weiterhin Steuern bezahlen.“
Bei den Gesprächen
gehe es aber nicht immer nur um steuerfinanzielle Themen, fügt der Apostolische Nuntius
an. Für die katholische Kirche seien die Fragen rund um die Benutzung der Grabeskirche
und des Abendmahlssaals wichtiger. Das seien die kostbarsten Schätze der Christen
überhaupt, weil sie Zeugen des Lebens Jesu seien, so Erzbischof Franco.
„Die
Anwesenheit der amerikanischen und europäischen Bischöfe ist deshalb ein wichtiges
Zeichen und beweist eben, dass die Universalkirche sehr um das Heilige Land kümmert.
Solche Treffen machen den Christen hier Mut und zeigt, dass man sie nicht vergisst.
Fortschritte kann man hier nur durch Geduld erreichen, damit man endlich die Mauern
der Vorurteile und historische Fehlentwicklungen beseitigen kann.“
Während
der bis Donnerstag dauernden Gespräche geht es um eine Bestandsaufnahme der Situation
der christlichen Konfessionen in Israel und den Palästinensischen Gebieten sowie um
aktuelle Fragen des interreligiösen Dialogs. Von deutscher Seite ist der Aachener
Bischof Heinrich Mussinghoff an dem Treffen dabei. Im Heiligen Land leben nach Angaben
des israelischen Zentralen Statistikbüros etwa 154.000 Christen.