Generalaudienz: „Eucharistie ist Gemeinschaft mit Gott“
Das Gebet beim Letzten
Abendmahl war das Thema der Mittwochskatechese des Papstes bei der Generalaudienz.
In der vollbesetzten Audienzhalle ging Benedikt auf die Worte und Gesten Jesu bei
diesem Mahl ein. Kern des Letzten Abendmahls seien, so der Papst…
„… die
Worte und Gesten Jesu, das Brechen und Austeilen des Brotes sowie das Reichen des
Kelches zusammen mit dem Dankgebet und Lobpreis. Die beiden Begriffe, die uns das
Neue Testament dafür überliefert, „danken“ und „segnen“ verweisen auf das große jüdische
Dank- und Segensgebet der Berakha. Darin kommen zwei Richtungen zum Ausdruck: Es ist
Dank für Gottes Gabe, der sozusagen von uns aufsteigt, und unser Dank kehrt dann als
Segen auf die Gabe von Gott her, zurück. Diesen Zusammenhang der beiden Bewegungen
„Dank“ und „Segen“, greifen die Einsetzungsworte der Eucharistie auf: In ihnen wird
Dank zu Segen und zu Verwandlung.“
In den Gaben des Brotes und des Weines
nehme Jesus sein Kreuz, seine Auferstehung vorweg, so der Papst weiter.
„Das
Leben, das ihm am Kreuz entrissen wird, gibt er schon jetzt frei von sich aus hin.
Und so wandelt er den gewaltsamen Tod in ein freies Opfer der Hingabe um, der Hingabe
seiner selbst für Gott und an die anderen. Die Eucharistie ist wirklich Gegenwart
des Herrn, Sakrament der Liebe, das uns zu seinem Gedächtnis aufgetragen ist.“
Weiter
zitierte der Papst den Evangelisten Lukas, der eine spezifische Überlieferung über
das Beten Jesu im letzten Abendmahl hinterlassen habe.
„Er sagt uns, dass
er zu Petrus gesprochen hat, er werde für ihn beten, dass sein Glaube nicht erlösche
und dass er bekehrt die Brüder stärken könne (vgl. Lk 22,32). Das Beten Jesu stützt
die Jünger, stützt uns in der Schwachheit und im rechten Verständnis von Kreuz und
Auferstehung. Die Eucharistie ist auch für uns Stütze und mehr als Stütze, ist Gemeinschaft
mit dem lebendigen Herrn und somit dem lebendigen Gott.“
Den Gästen und
Pilgern deutscher Sprache sagte der Papst:
„Durch die Eucharistie sind wir
hineingenommen in das Beten Jesu, haben teil am Leib und Blut des neuen Osterlammes.
Bitten wir Christus, dass wir in Verbindung mit ihm auch unsere Mühsale, unser Leiden,
unser Sein umwandeln dürfen in einen Akt der Liebe, der Hingabe an Gott und an den
Nächsten. Der Herr begleite euch mit seinem Segen.”
(rv 11.01.2012 mg)
Hier
lesen Sie die gesamte Katechese auf Deutsch im Wortlaut
Liebe Brüder und
Schwestern!
Im Rahmen der Betrachtungen über das Beten Jesu die ich in diesen
Wochen anstelle, möchte ich heute über das Gebet beim Letzten Abendmahl sprechen.
Es ist, wie wir wissen, ein Mahl des Abschieds Jesu von seinen Jüngern. Vor seinem
Leiden und Sterben gibt der Herr in diesem Mahl etwas Neues, er schenkt sich selbst
als das wahre Lamm und stiftet so sein Pascha. Den Kern dieses Mahls bilden die Worte
und Gesten Jesu: das Brechen und Austeilen des Brotes sowie das Reichen des Kelches
zusammen mit dem Dankgebet und Lobpreis. Die beiden Begriffe, die uns das Neue Testament
dafür überliefert, „danken“ und „segnen“ verweisen auf das große jüdische Dank- und
Segensgebet der Berakha. Darin kommen zwei Richtungen zum Ausdruck: Es ist Dank für
Gottes Gabe, der sozusagen von uns aufsteigt, und unser Dank kehrt dann als Segen
auf die Gabe von Gott her, zurück. Diesen Zusammenhang der beiden Bewegungen „Dank“
und „Segen“, greifen die Einsetzungsworte der Eucharistie auf: In ihnen wird Dank
zu Segen und zu Verwandlung.
Wie aber kann nun der Herr sagen: „Das ist mein
Leib, mein Blut“, und sich in Brot und Wein selber schenken, weil er doch mitten unter
seinen Jüngern steht. In diesen Gaben nimmt er sein Kreuz, seine Auferstehung vorweg.
Das Leben, das ihm am Kreuz entrissen wird, gibt er schon jetzt frei von sich aus
hin. Und so wandelt er den gewaltsamen Tod in ein freies Opfer der Hingabe um, der
Hingabe seiner selbst für Gott und an die anderen. Die Eucharistie ist wirklich Gegenwart
des Herrn, Sakrament der Liebe, das uns zu seinem Gedächtnis aufgetragen ist.
Der
heilige Lukas hat uns noch eine spezifische Überlieferung über das Beten Jesu im letzten
Abendmahl hinterlassen. Er sagt uns, dass er zu Petrus gesprochen hat, er werde für
ihn beten, dass sein Glaube nicht erlösche und dass er bekehrt die Brüder stärken
könne (vgl. Lk 22,32). Das Beten Jesu stützt die Jünger, stützt uns in der Schwachheit
und im rechten Verständnis von Kreuz und Auferstehung. Die Eucharistie ist auch für
uns Stütze und mehr als Stütze, ist Gemeinschaft mit dem lebendigen Herrn und somit
dem lebendigen Gott.
Gerne heiße ich alle Gäste und Pilger deutscher Sprache
willkommen. Durch die Eucharistie sind wir hineingenommen in das Beten Jesu, haben
teil am Leib und Blut des neuen Osterlammes. Bitten wir Christus, dass wir in Verbindung
mit ihm auch unsere Mühsale, unser Leiden, unser Sein umwandeln dürfen in einen Akt
der Liebe, der Hingabe an Gott und an den Nächsten. Der Herr begleite euch mit seinem
Segen.