Süd-Sudan: Ärzte ohne Grenzen nehmen Arbeit wieder auf
Die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ nimmt ihre Arbeit im südsudanesischen Bundesstaat
Jonglei wieder auf. Das kündigte die humanitäre Organisation an diesem Samstag an.
Aufgrund von gewalttätigen Auseinandersetzungen zweier Stämme in der Stadt Pibor im
Osten des Südsudan waren die Helfer gezwungen worden, ihre Arbeit dort zu unterbrechen.
Nun kommen die Ärzte zurück, um tausende Flüchtlinge medizinisch zu unterstützen.
Hintergrund
Der
Kampf der verfeindeten Stämme Murle und Lou Nuer kostete bereits tausenden Menschen
das Leben. Die einstigen Verbündeten gegen Milizen und Sklavenhändler bekämpfen sich
heute bis aufs Blut. Im August 2011 waren 600 Angehörige der Lou Nuer bei einem Attentat
der Murlen getötet worden. Daraufhin zogen Tausende Jugendliche in die Provinzhauptstadt
Pibor, um den Tod ihrer Stammesgenossen zu rächen. Erst als die Süd-sudanesische Armee
das Feuer eröffnete, zogen sich die Bewaffneten zurück. Das Krankenhaus in Pibor wurde
dabei vollständig zerstört. – Der junge Staat ist von ethnischen Konflikten geprägt.
Auch der jüngste Hirtenbrief der Diozese Rumbek spricht dieses Problem an. Es sei
wichtig, dass der Süd-Sudan zu einer echten Nation zusammenwachse, erklärt Bruder
Colombo darin. Im Südsudan leben neben Christen zahlreiche Anhänger der Naturreligionen.