2012-01-07 15:02:25

Nahost: Auf der Suche nach einer Friedensperspektive


RealAudioMP3 Katholische Bischöfe aus aller Welt kommen ab diesem Sonntag zum 13. internationalen Solidaritätstreffen mit den Christen im Heiligen Land in Jerusalem zusammen. Dabei geht es auch um die Auswirkungen des „Arabischen Frühlings“ auf das Heilige Land. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan einer der Teilnehmer, der Erzbischof von Liverpool Patrick Kelly. Während der bis Donnerstag dauernden Gespräche geht es um eine Bestandsaufnahme der Situation der christlichen Konfessionen in Israel und den Palästinensischen Gebieten sowie um aktuelle Fragen des interreligiösen Dialogs. Dazu Erzbischof Kelly:

„Das Besondere an diesem Zusammentreffen der Bischöfe im Heiligen Land ist, dass wir uns an einem Ort treffen, wo die Evangelisierung ihren Ursprung hat. Es ist jedem bekannt, wie wichtig die Neuevangelisierung für Papst Benedikt XVI. ist. Auch im Heiligen Land ist das ein Thema, denn auch hier brauchen die Gläubigen neue Impulse. Das könnte auch dem Versöhnungs- und Friedensprozess viel dienen.“

Im Heiligen Land leben nach Angaben des israelischen Zentralen Statistikbüros etwa 154.000 Christen. Auf dem Programm stehen unter anderem Begegnungen mit katholischen Pfarrgemeinden in den Palästinensischen Gebieten. Die Teilnehmer werden Nablus im Westjordanland und - je nach aktueller politischer Lage - die Gemeinschaft der lateinischen Christen in Gaza besuchen.

„Wir Bischöfe sehen uns auch gewissermaßen als ein Sprachrohr für all jene, die hier im Heiligen Land leiden und keine Stimme haben. Wir dürfen die vielen Christen hier nicht vergessen, die unter sehr schwierigen Umständen leben.“

Treffen mit Vertretern anderer Religionen
Während der Arbeitssitzungen geht es um Friedensperspektiven für den Nahen Osten und die Auswirkungen des „Arabischen Frühlings“ auf das Heilige Land. Die Bischöfe aus Europa und Nordamerika treffen auch mit Vertretern des Judentums, des Islam, der Drusen und der Bahai bei einer Diskussion in der Küstenstadt Haifa zusammen. Außerdem geht es um Fragen der Siedlungspolitik, der sozialen Gerechtigkeit und des Engagements der Christen in der israelischen und palästinensischen Gesellschaft.

Teilnehmer
An der Konferenz unter Vorsitz des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal, werden auch die Bischöfe und Erzbischöfe Peter Bürcher (Reykjavik, Island), Michel Dubost (Evry, Frankreich), Patrick Kelly (Liverpool, Großbritannien), William Kenney (Birmingham, Großbritannien), Richard Smith (Edmonton, Kanada) und Joan-Enric Vives (Urgell, Spanien) teilnehmen. Von deutscher Seite wird der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff an dem Treffen teilnehmen.

(rv 07.01.2012 mg)







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