Papst beim Angelus-Gebet: „Katholische Kirche gibt Orientierung“
Die katholische Kirche
gibt weltweit Orientierung. Das hat Papst Benedikt XVI. nach der Messe zum Hochfest
der Erscheinung des Herrn unterstrichen. Entsprechend richtungsweisend sei die Mission
der Vatikanvertreter bei den Staaten und internationalen Institutionen, merkte der
Papst beim Angelus-Gebet an:
„Die Welt ist mit all ihren Ressourcen nicht
in der Lage dazu, der Menschheit auf ihrem Weg anzuleiten. Das sehen wir auch in unseren
Tagen: Die westliche Zivilisation scheint die Orientierung verloren zu haben, sie
navigiert auf gut Glück. Doch die Kirche kann dank Gottes Wort durch diese Nebel sehen.
Sie besitzt keine technischen Lösungen, aber sie hält ihren Blick auf das Ziel gerichtet,
sie bietet das Licht des Evangeliums allen Menschen guten Willens an, jedweder Nation
und Kultur. Das ist auch die Aufgabe der Päpstlichen Vertreter bei den Staaten und
internationalen Organisationen.“
Der Papst erwähnte in diesem Zusammenhang
die beiden neuen Bischöfe, die als Nuntien in Irland und Armenien tätig sind. Benedikt
XVI. hatte den US-Amerikaner Charles John Brown und den Polen Marek Solczynski bei
der Epiphanie-Messe am Morgen in Sankt Peter zu Bischöfen geweiht.
Nach dem
Angelus-Gebet wünschte Benedikt XVI. den Gläubigen der Ostkirchen ein frohes und friedliches
Weihnachtsfest; diese feiern nach dem Julianischen Kalender am 6. und 7. Januar Weihnachten.
Zu ihnen gehören die orthodoxen Kirchen von Jerusalem, Russland, Serbien, Polen, der
Tschechischen Republik und der Slowakei, Georgiens und der Ukraine sowie die Athosklöster
in Griechenland. Auch die koptisch-orthodoxe Kirche in Ägypten begeht die Geburt Jesu
an diesem Wochenende.
Weiter erinnerte der Papst an den Missionstag der Kinder
des Päpstlichen Missionswerkes. Am Tag der „Heiligen Drei Könige“ ziehen im deutschsprachigen
Raum zahlreiche Kinder von Tür zu Tür, In Italien kommt für die Kinder am Tag der
Epiphanie die Weihnachtshexe „Befana“ mit Geschenken. Weiter findet in Rom am Epiphanie-Tag
alljährlich ein Umzug der Heiligen Drei Könige mit einer Pferde-Parade statt.
Den
Pilgern deutscher Sprache wünschte der Papst an diesem sechsten Januar einen gesegneten
Festtag: „Mit Freude grüße ich am heutigen Hochfest der Erscheinung des Herrn
alle Pilger und Gäste deutscher Sprache. ,Völker wandern zu deinem Licht‘ (Jes 60,3),
so haben wir in der ersten Lesung aus dem Propheten Jesaja gehört. Und seine Vision
hat sich erfüllt: Die Weisen aus dem Morgenland finden durch den Stern zum wahren
Licht, zum menschgewordenen Gottessohn. Seitdem hat sich eine große Schar von Menschen
und Völkern auf den Weg zu Jesus Christus gemacht. Wie die Sterndeuter wollen auch
wir immer wieder innerlich aufbrechen und nach dem wirklichen Licht suchen, das unser
Leben hell und leuchtend macht. Euch allen einen gesegneten Festtag!“