Papst Benedikt XVI. hat an diesem Freitag nach dem Angelus-Gebet die Einberufung eines
Konsistoriums zur Kreierung neuer Kardinäle bekanntgegeben. Am kommenden 18. Februar
werde es 22 neue Kardinäle geben, gab der Papst mit „großer Freude“ bekannt. Kreiert
werden die neuen Kardinäle durch ein Dekret des Papstes, das er bei dem Konsistorium
verkündet. Dabei erhalten die neuen Würdenträger zu ihrem hellroten Gewand das Kardinalsbirett
aus der Hand des Papstes. Unter den Kandidaten sind auch zwei Deutsche. Es handelt
sich um den Berliner Erzbischof, Rainer Maria Woelki, und den Theologen Karl Josef
Becker. Bislang gibt es 192 Kardinäle, darunter 7 Deutsche. Papstwahlberechtigt sind
108. Das Kardinalskollegium ist das wichtigste Beratungsgremium des Papstes, die unter
80-jährigen Kardinäle wählen das Oberhaupt der katholischen Kirche.
Erzbischof
Woelki wird „jüngster Kardinal“ der katholischen Kirche
Der 55-jährige
Woelki wird mit dem angekündigten Konsistorium der jüngste Kardinal der katholischen
Kirche. Bislang war es der 58-jährige Erzbischof von München und Freising, Reinhard
Marx. Der gebürtige Kölner und frühere Kölner Weihbischof Woelki steht seit vergangenem
August an der Spitze des Hauptstadtbistums. Er folgte Kardinal Georg Sterzinsky nach,
der im Juni im Alter von 75 Jahren starb. Woelki wurde 1956 in Köln geboren und studierte
in Bonn und Freiburg Theologie. Der Kölner Kardinal Joseph Höffner weihte ihn 1985
zum Priester. Fünf Jahre später ernannte ihn Kardinal Joachim Meisner zu seinem Geheimsekretär.
1997 übernahm Woelki die Leitung des Bonner Theologenkonvikts Collegium
Albertinum. 2000 wurde er an der „Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz“ in Rom,
die von der Gemeinschaft Opus Dei geleitet wird, mit einer Arbeit zur Bedeutung der
Gemeinde im Gefüge der Kirche promoviert. Die Deutsche Bischofskonferenz wählte ihn
im Herbst zu ihrem Caritas-Bischof, der in besonderer Weise für soziale Fragen zuständig
ist. Woelkis bischöflicher Wahlspruch lautet: „Wir sind Zeugen“.
Deutscher
Jesuitenpater Becker wird Kardinal
Weiter wird der Jesuitenpater
und Theologe Karl Josef Becker SJ Purpurträger. Der emeritierte Dozent der
Päpstlichen Universität Gregoriana war für lange Zeit Konsultor an der Glaubenskongregation.
Er war einer der vier vatikanischen Berater bei den Gesprächen mit der schismatisch
orientierten Piusbruderschaft.