2012-01-06 16:33:34

Erzbischof Woelki: „Ich freue mich für unsere Christen



RealAudioMP3 Einer der neuen deutschen Kardinäle wird Rainer Maria Woelki, seit wenigen Monaten im Amt als Erzbischof von Berlin. Woelki hat die Nachricht mit großer Freude, aber auch Überraschung aufgenommen. Das sagte der Erzbischof im Interview mit Radio Vatikan:


„Es hat natürlich immer geheißen, Berlin, das ist Kardinalssitz, das wird irgendwann kommen. Dass es jetzt so schnell gekommen ist, war für mich selbst überraschend. Aber ich freue mich darüber, vor allem für unser Erzbistum, ich freue mich für die Christen, die hier in der Diaspora leben seit vielen Jahren. Und dass über diese Ernennung ihr Leben als Christen in den Blickpunkt der Universalkirche gerückt wird.“


Der gebürtige Kölner und frühere Kölner Weihbischof Woelki steht erst seit vergangenem August an der Spitze des Hauptstadtbistums. Er folgte Kardinal Georg Sterzinsky nach, der im Juni im Alter von 75 Jahren starb. Ein Kardinal für Berlin zu diesem Zeitpunkt – was bedeutet das?


„Ich denke schon, dass es im Blick des Papstes gewesen ist, dass natürlich Berlin von seiner Geschichte und seiner Vergangenheit als geteilte Stadt her ein besonderes Augenmerk des Heiligen Vaters hat. Und dass natürlich darüber hinaus Berlin als Bundeshauptstadt auch eine wichtige Rolle im Konzert der großen Weltstädte spielt. Also ich denke, dass mit dieser Ernennung auch eine Würdigung der Bundesrepublik Deutschland verbunden ist, Berlins als Sitz der Bundesregierung und darüber hinaus der ganzen deutschen Kirche.“


Der 55-jährige Woelki wird mit dem angekündigten Konsistorium der jüngste Kardinal der katholischen Kirche. Das Kardinalskollegium sei für ihn ja unbekanntes Terrain – da müsse er sich zunächst einmal umsehen, räumt der Erzbischof ein:


„Ich freue mich zunächst einmal, dass ich verjüngend in diesem Kollegium wirke. Dass kann man ja nicht unbedingt, wenn man 55 Jahre seines Lebens hinter sich hat, so generell sagen und von sich behaupten, dass man dann noch einmal in einen Kreis kommt, in dem man die Aufgabe übernehmen muss, verjüngend zu wirken. Das andere: Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so genau, wie es da zugeht, ich werde mich da erst einmal einfinden müssen. Da sind ja viele andere von den 107 oder 109, die da gegenwärtig wahlberechtigt sind, und darüber hinaus sind ja auch noch die da, die das 80. Lebensjahr vollendet haben – alles Mitbrüder mit einer reichen Lebenserfahrung und einer reichen Erfahrung im Amt, da wird es mir wohl erst einmal gut anstehen, zuzuhören und zu schauen, wie es dort eigentlich gehet. Und dann werde ich sicherlich das, was ich zu sagen habe, in der dafür vorgesehenen Weise dann auch tun und ansprechen.“

(rv 06.01.2012 pr)









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