Der Bischof von Chur fordert eine Unterscheidung zwischen schulischer Wissensvermittlung
und staatlicher Sexualerziehung. In einer Stellungnahme von diesem Mittwoch schreibt
Bischof Vitus Huonder, dass er viele Rückmeldungen von besorgten Eltern und Christen
aus der Schweiz und dem Ausland erhalten habe, nachdem er am 10. Dezember 2011 ein
Hirtenwort zum Menschenrechtstag veröffentlich hatte mit dem Titel: „Sexualerziehung
staatlich verordnet“. Aus den Rückmeldungen an den Bischof sei deutlich geworden,
dass bereits heute vielerorts Gedankengut in die öffentliche Schule einfließe, das
über reine Präventionsmaßnahmen hinausreiche, wie es dem Auftrag des Bundesamtes für
Gesundheit entspreche, heißt es in der Pressemitteilung aus dem Bistum Chur weiter.
Bischof Huonder kritisiert hierbei das vom Bundesamt geförderte Luzerner „Kompetenzzentrum
Sexualpädagogik und Schule“. Es betreibe eine Ideologie, „die nicht nur gegen das
jüdisch-christliche Menschenbild gerichtet ist, sondern auch die elterliche Erziehungshoheit
missachtet“. – Die Luzerner Einrichtung hat im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit
ein Grundlagenpapier für den Sexualkundeunterricht in der Schweiz erstellt, an dem
sich der Lehrplan ab 2015 orientieren soll. Darin soll nicht nur die Wissensvermittlung,
sondern auch der Erziehungsauftrag der Schule zum Tragen kommen.