Zum Welttag der Kranken: „Auch Glaube bedeutet Gesundheit“
Der Vatikan hat an
diesem Dienstag die Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum 20. Welttag der Kranken
veröffentlicht. Der von Papst Johannes Paul II. eingeführte Gedenktag wird weltweit
jährlich am elften Februar begangen. Der Papst erwähnt in seiner Botschaft auch kurz
die große Zeremonie zum Weltkrankentag in Deutschland, die im Jahr 2013 im Marienwallfahrtsort
Altötting vorgesehen ist.
Mit dem Motto der diesjährigen Botschaft – den Jesusworten
„Steh auf und geh, dein Glaube hat dir geholfen“ –blickt Papst Benedikt XVI. in seiner
Botschaft zum Welttag der Kranken auch auf das von ihm selbst ausgerufene „Jahr des
Glaubens“ voraus. Das am kommenden 11. Oktober beginnende Motto-Jahr sei eine „geeignete
und kostbare Gelegenheit“, um „die Kraft und Schönheit des Glaubens“ wiederzuentdecken,
seine Inhalte zu vertiefen und ihn im tagtäglichen Leben zu bezeugen, schreibt der
Papst. Gesundheit will der Papst immer auch als spirituelle Gesundheit verstanden
wissen: So ermutigt Benedikt XVI. in seiner Botschaft alle Kranken und Leidenden dazu,
„immer einen sicheren Anker im Glauben zu finden“ und diesen Glauben durch das Hören
von Gottes Wort, durch persönliches Gebet und die Sakramente zu nähren. Weiter
erneuert der Papst in seiner Botschaft zum 20. Welttag der Kranken seine spirituelle
Nähe und Zuneigung gegenüber allen Kranken der Welt und geht auf die „Sakramente der
Heilung“ ein – die Buße und Versöhnung. Wer glaubt, ist nicht allein, denn Glaube
rettet, so der Papst mit Verweis auf das Gleichnis vom barmherzigen Samariter: Gott
helfe uns, Leiden und Sorgen zu ertragen und „im tiefsten unseres Herzens“ heilen
zu wollen, schreibt der Papst, der das Paar physische Gesundheit und Gesundheit von
Seele und Geist zusammendenkt. Die Liebe der Kirche sei eine „Verlängerung“ dieser
nie endenden Fürsorge in der Zeit, so Benedikt XVI. weiter. Wo menschliche Gesellschaften
Bedürftige in Isolation und Abgeschiedenheit treibe, sei der barmherzige Gott für
sie da. Expliziter geht Benedikt XVI. auf das Sakrament der Krankensalbung, eines
der sieben Sakramente der katholischen Kirche: „Dieses Sakrament verdient heute eine
größere Erwähnung, sowohl in der theologischen Reflexion als auch in der pastoralen
Aktion gegenüber den Kranken“, so der Papst, der für eine größere Wertschätzung des
Sakramentes wirbt: „Die Krankensalbung darf nicht als minderwertiges Sakrament gegenüber
den anderen Sakramenten wahrgenommen werden“, schreibt Benedikt XVI.. Ebenso dürfe
die Eucharistiefeier für Kranke keinesfalls vernachlässigt werden: Die gesamte Kirchengemeinschaft
und im Besonderen die Gemeinden sollten dafür Sorge tragen, die Eucharistiefeier den
Menschen zugänglich zu machen, die aus Alters- oder Krankheitsgründen nicht direkt
an ihr teilnehmen könnten, schreibt der Papst. Entsprechend sollten sich die Priester,
die Krankenbesuche zu Hause und in Krankenhäusern machten, ihren Schützlingen mit
pastoraler Hingabe widmen. Abschließend dankt der Papst im Namen der gesamten katholischen
Kirche allen Menschen im Bereich der Krankenfürsorge sowie auch den zahlreichen Menschen,
die Kranke und Bedürftige in der eigenen Familie versorgen: Mit Professionalität und
im Verborgenen bezeugten diese Menschen durch ihr Wirken Christus, schreibt der Papst.
Hintergrund Seit 1992 begeht die katholische Kirche jährlich
am 11. Februar, dem Fest der Gottesmutter von Lourdes, den Weltkrankentag. Die Initiative
soll die Situation von Kranken stärker ins öffentliche Bewusstsein rufen.