Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat Vorwürfe des Kölner Kardinals Joachim
Meisner zurückgewiesen, wonach sich Islam-Vertreter nicht von antichristlicher Gewalt
in Afrika distanzieren. Kardinal Meisner hatte in seiner Neujahrspredigt mit Blick
auf die blutigen Anschläge gegen Kirchen in Nigeria kritisiert, „dass von muslimischer
Seite keine Verurteilung zu hören ist“. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime,
Aiman Mazyek, sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ in der Dienstagsausgabe, dass
eine eindeutige Erklärung des Koordinationsrats der Muslime „schon am zweiten Weihnachtstag“
veröffentlicht wurde. Auch habe Mazyek selber bereits vor Kurzem geäußert, dass der
Koran Angriffe auf Kirchen, Synagogen und Moscheen selbst im Krieg deutlich verbiete.
Er vermisse von Kardinal Meisner hingegen eine Verurteilung des Terrors der christlichen
Organisation Akhwat Akwop in Nordnigeria. Durch sie seien zum Ramadangebet 20 Muslime
gestorben und allein im letzten Jahr fünf Moscheen und 50 Häuser in Flammen aufgegangen.
Kardinal Meisner solle vor seiner eigenen Tür kehren, statt aus dem Glashaus heraus
mit Steinen zu werfen, so Mazyek.