Bei neuen Zusammenstößen sind an diesem Wochenende im Süden von Nigeria etwa fünfzig
Menschen eines gewaltsamen Todes gestorben; oft standen sich dabei wieder einmal Muslime
und Christen feindlich gegenüber. Ein Sprecher des Bundesstaates Ebonyi erklärte allerdings,
der Konflikt habe keinen religiösen Hintergrund, sondern gehe auf einen Streit aus
dem Jahr 2008 zurück. Präsident Goodluck Jonathan verhängte derweil den Ausnahmezustand
über den Norden und Süden von Afrikas bevölkerungsreichstem Staat. Damit reagiert
er u.a. auf Anschläge einer islamistischen Sekte namens Boko Haram, die an Weihnachten
mehrere Dutzend Tote unter christlichen Kirchgängern gefordert hat. Nachdem er von
katholischen Bischöfen massiv wegen Untätigkeit kritisiert worden war, besuchte der
Präsident am Samstag die katholische Kirche in Madalla bei Abuja, wo am Heiligen Abend
44 Besucher der Christmette einem Anschlag erlegen waren. Die Bischöfe forderten,
Jonathan solle „ausländische Experten zu Rate ziehen“, wie er am wirksamsten gegen
den islamistischen Terror vorgehen könne.