2011-12-31 13:18:17

Spanien: Von Familien geht Erneuerung aus


Bei einem Großgottesdienst in der spanischen Hauptstadt Madrid haben am Freitagnachmittag zehntausende Menschen für die Stärkung der Familie gebetet. Hauptzelebrant am liturgischen Gedenktag der Heiligen Familie war der Madrider Erzbischof Antonio María Rouco Varela.

Die Messe begann mit einer Grußbotschaft von Benedikt XVI. Der Papst bat die christlichen Familien darum, nicht diversen weltlichen Einflüssen nachzugeben, sondern sich von der Kirche leiten zu lassen. Auch bekräftigte Benedikt die besonders erzieherische Aufgabe der Familie. „In der Familie lernt man, miteinander zu leben, dort verfestigen sich die Werte, dort wird der Glaube weitergegeben und die Freiheit in die richtigen Bahnen gelenkt, damit eines Tages die Kinder volles Bewusstsein über ihre Berufung und ihre Würde und die der anderen haben.“ Das in der Familie vorgelebte Beispiel lehre weitaus mehr als bloß Worte.

Rund 30 Kardinäle anderer europäischer Länder waren zu dem Familien-Gottesdienst nach Madrid gekommen, darunter der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn. Vor Beginn der Messe erklärte Kardinal Rouco Varela, warum die Familie gerade in schwierigen Zeiten Zukunft hat und es sich lohnt, das auch öffentlich zu zeigen:

„Wir sind davon überzeugt, dass die christliche Familie die Antwort auf die Krise der Menschlichkeit ist, die wir im Moment erleben. Die Krise, die ganz besonders Spanien betrifft, braucht die Familie, weil sie das Geschenk des menschlichen Lebens und die eheliche Liebe beschützt, und sich von hier aus großzügig jenen Menschen öffnet, die aus verschiedenen Gründen an dieser Krise leiden.“

Spaniens frühere sozialistische Regierung hatte in den vergangenen Jahren Reformen durchgesetzt, die nicht die Zustimmung der katholischen Kirche fanden. Namentlich ging es um die Zulassung gleichgeschlechtlicher Ehen, schnellere Scheidungen und einen leichteren Zugang zu Abtreibungen. Jetzt hoffen die Bischöfe auf Gegeninitiativen der neuen konservativen Regierung unter Mariano Rajoy. Die Hauptsorge des neuen Kabinetts ist allerdings die desaströse wirtschaftliche Lage Spaniens; das Jahr 2011 enedet mit einem Haushaltsdefizit von acht Prozent.

(rv/afp 31.12.2011 gs)








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