Wieso sehen eigentlich moderne Kirchen
total anders aus als diejenigen aus dem Mittelalter? Eine Kirche ist kein Gebäude
wie jedes andere. Als Raum für das Sakrale besitzt sie eine eigene und vor allem besondere
Symbolik. Der Theologe Albert Gerhards hat in seinem Buch „Wo Gott und Welt sich begegnen“
die Bedeutung des Sakralraums aus drei Perspektiven betrachtet. Um Kirchenräume besser
zu verstehen, muss man zuerst die Theologie kennen. Der zweite Schritt ist die Kunstgeschichte
und da versteht man dann auch, weshalb die heutige Kirchenarchitektur anders ist als
im Mittelalter. Als dritte Perspektive bietet Gerhards die Architektur als solche
an. Alles in allem ist sein Werk ein Kirchenführer, der auch für Laien sehr gut verständlich
ist. Eine Kirche ist also ein Zusammenspiel von Funktion und Form und das hat der
Theologe und Priester Gerhards sehr anschaulich in seinem Buch dargestellt. Die Kirche
als Raum bietet dem Glaubenden einen Ort des Gebets, der Andacht und des Gottesdienstes
an. Auf seinem Rundgang durch die komplexen Bauten stellt man fest, dass eine Kirche
viel mehr ist als nur ein Haus aus Stein. Übrigens: Moderne Kirchbauten sind gar nicht
so simpel, wie sie vielleicht auf den ersten Blick scheinen mögen. Denn der moderne
Sakralbau bietet eine enorme Vielfalt, so dass bestimmte Richtungen, Tendenzen und
regionale Unterschiede in der Gesamtheit nur schwer zu bestimmen sind.
Zum
Mitschreiben: Albert Gerhards, Wo Gott und Welt sich begegnen. Kirchenräume verstehen,
erschienen im Verlag Butzon und Bercker, Preis rund 18 Euro.