2011-12-28 14:04:56

Nuntius in Nigeria: „Antichristliche Haltung ist ein Krebsgeschwür“


RealAudioMP3 Die antichristliche Haltung im Norden Nigerias ist mittlerweile zu einem „Krebsgeschwür“ geworden. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der Apostolische Nuntius in dem westafrikanischen Land, Erzbischof Augustine Kasujja. Die Regierung in der Hauptstadt Abuja müsse dieses Geschwür beseitigen, fügt der Vatikan-Vertreter in Nigeria an. In diesem Zusammenhang erinnert Kasujja daran, dass es in dem Land eine staatliche interreligiöse Kommission gibt. Gerade jetzt müsse sich diese für Gerechtigkeit und Frieden zwischen den Religionsgemeinschaften einsetzen, so der Nuntius:


„Nach den Angriffen auf die Kirchen gab es viel Nervosität innerhalb der nigerianischen Gesellschaft. Die Weihnachtsbotschaft Benedikts und vor allem der Papst-Appell am Stephanstag haben aber vor allem die Christen beruhigt.“


Man müsse bedenken, dass sich hinter den Anschlägen vorwiegend politische und nicht unbedingt religiöse Motive verbergen, fügt Nuntius Kasujja an.


„Die wahren Hintergründe muss man aber noch genauer untersuchen. Bereits vor einem Monat, als die Polizei den Sprecher von „Boko Haram“ festnahm, hieß es, dass es Verbindungen zwischen dieser Gruppe und einigen Politikern gibt. „Boko Haram“, so sagte man zumindest, sei eine Gruppe von Marionetten, die von einigen bedeutenden Politikern im Hintergrund geführt werden.“


Der Vertreter des Heiligen Stuhls in Abuja sagt, dass es gerade Politiker seien, die am meisten von der prekären Lage profitieren würden.


„Einige Politiker im Norden des Landes schienen nicht zufrieden zu sein, dass ein Staatspräsident aus dem Süden Nigerias gewählt wurde und dazu noch Christ ist.“


(rv 28.12.2011 mg)








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