Die Hoffnung für die Welt, die von der Geburt Jesu ausgeht, und die Würde jedes einzelnen
Menschen, die damit verbunden ist, haben Österreichs Bischöfe in ihren Predigten am
1. Weihnachtstag hervorgehoben. „Wir Christinnen und Christen können aus der Weihnachtsbotschaft
heraus nicht Schweigen angesichts der Not und Ausbeutung von Menschen“, betonte der
Linzer Bischof Ludwig Schwarz in seiner Predigt am Christtag im Linzer Mariendom.
Es gehe um ein würdiges Leben für alle Menschen, so Schwarz.
Auch Bischof Manfred
Scheuer hob in seiner Predigt im Innsbrucker Dom die Würde und den Wert jedes
einzelnen Menschen hervor. Gott schreibe das „Hoheitszeichen seiner Liebe und Würde,
zeichnet seinen Segen auf die Stirn eines jeden Menschen“, sagte Scheuer wörtlich.
„Wie
kann es sein, dass Gott Mensch wird, und das Leben in der Welt geht weiter, als wäre
nichts geschehen?“ Diese Frage stellte der St. Pöltner Bischof Klaus Küng in
seiner Christtagspredigt in den Raum. Die Weihnachtsbotschaft besage, dass sich Gott
selbst auf die Suche nach dem Menschen begibt, in einer ganz besonderen Weise als
kleines Kind, „sodass sich ihm der Mensch ohne jede Angst nähern kann und nicht unter
Druck gerät, sondern frei bleibt und ihn sicher finden kann, wenn er will“. Die Initiative
gehe dabei von Gott aus.
Zu Weihnachten hat Gott einen Rettungsschirm über
die „zahlungsunfähige Welt“ gespannt. Das hat der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics
in seiner Predigt am Christtag betont. Er rief zu einem grundlegenden Umdenken in
Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche auf.
„Wer Weihnachten verstehen
will, der muss sich zur Mitte und Tiefe des Weihnachtsmysteriums hinbewegen, also
zum göttlichen Kind in der Krippe.“ Das sagte der steirische Bischof Egon Kapellari
in seiner Predigt beim Festgottesdienst am Christtag im Grazer Dom. Weihnachten sei
heute zwar ein Fest, an dem sich der größte Teil der Zivilgesellschaft beteiligt,
aber dieser Breite fehle weithin eine Mitte und Tiefe, so der Bischof.