Bürgerkrieg und Verfolgung: Weihnachten in der Welt
Die Aufmerksamkeit
ist zu diesem Weihnachtsfest auf Nigeria und die Gewalt gegen Christen dort gerichtet,
aber das sind nicht die einzigen Orte, an denen das Fest mit Sorge begangen wurde
und wird. So sind Christen im Irak seit Jahren und Jahrzehnten unter Druck, viele
haben das Land verlassen und immer wieder kommt es zu Gewalt und zu Verfolgung.
Weihnachten
im Irak ohne US-Truppen Im Irak leben Christen unerkannt. Man will nicht
gesehen werden und sich lieber nicht den Repressalien aussetzen. Shlemon Warduni ist
chaldäisch-katholischer Bischof in Bagdad. Durch die Zeiten des Regimes Saddam Husseins
und des Bürgerkriegs danach hat er sich immer wieder auch öffentlich für die christliche
Gemeinschaft im Land eingesetzt. Nun erlebt er sein erstes Weihnachtsfest nach dem
Abzug der us-amerikanischen Truppen, die auch ihn persönlich beschützt hatten.
„Wir
erinnern uns an die Botschaft der Freude der Engel: Frieden auf Erden allen Menschen
guten Willens. Wir beten, dass alle Einwohner dieses Landes in Sicherheit und Frieden
leben können.“
Nach Truppenabzug wachsen international die Sorgen für die
Christen im Land, auch Papst Benedikt XVI. hatte in seiner Weihnachtsbotschaft zum
Segen Urbi et Orbi das Land ausdrücklich erwähnt und um Versöhnung und Stabilität
gebetet. Nach den Jahrzehnten der politischen Unterdrückung sei es nicht einfach,
einen neuen Blick zu bekommen, so Bischof Warduni.
„Selbstverständlich haben
wir ganz menschlich Sorge, denn wir haben den Krieg und den Bürgerkrieg erlebt, die
Selbstmordattentäter. Zu diesem Weihnachtsfest beten wir und bitten alle, für uns
zu beten, dass der Herr uns helfe und beschütze.“
Weihnachten in Libyen Genau
vor einem Jahr begann die Bewegung, die zunächst arabischer Frühling, dann Arabellion
genannt wurde. Regime stürzten, teils friedlich, teils – wie etwa in Libyen – nach
einem Bürgerkrieg und dem Einsatz von Militär. Wie die Zukunft hier aussehen wird,
ist an diesem Weihnachtsfest alles andere als absehbar. Das betont auch der Bischof
von Benghasi, Sylvester Magro. Trotzdem sei die Stimmung unter den Christen weihnachtlich
zu nennen:
„Eine Atmosphäre der Hoffnung und des Wandels in fast allen Bereichen
unseres Lebens. Wir beten um Versöhnung, so dass sich in diesem Land die Gesellschaft
weiter entwickeln kann. Weihnachten gibt uns die Botschaft der Geschwisterlichkeit
und in diesem Jahr erinnert es uns sehr stark daran, dass Christus der Fürst des Friedens
ist.“
Dieser Frieden müsse jetzt erst neu aufgebaut werden, so Magro. In
seiner Weihnachtsbotschaft hatte Papst Benedikt XVI. von neuer Kraft für den Aufbau
des Allgemeinwohls in dieser Region. gesprochen. Ob es schon Anzeichen gibt für diesen
Wandel nach Jahrzehnten der Regierung durch das Gaddafi Regime?
„Das ist
schwer zu sagen. Das Schwierigste wird sein, die nationale Einheit zu bewahren. Davon
hängt alles ab. Nur mit dieser Einheit können wir weitermachen auf dem Weg des Neubeginns.“