2011-12-26 13:30:32

Bürgerkrieg und Verfolgung: Weihnachten in der Welt


RealAudioMP3 Die Aufmerksamkeit ist zu diesem Weihnachtsfest auf Nigeria und die Gewalt gegen Christen dort gerichtet, aber das sind nicht die einzigen Orte, an denen das Fest mit Sorge begangen wurde und wird. So sind Christen im Irak seit Jahren und Jahrzehnten unter Druck, viele haben das Land verlassen und immer wieder kommt es zu Gewalt und zu Verfolgung.

Weihnachten im Irak ohne US-Truppen
Im Irak leben Christen unerkannt. Man will nicht gesehen werden und sich lieber nicht den Repressalien aussetzen. Shlemon Warduni ist chaldäisch-katholischer Bischof in Bagdad. Durch die Zeiten des Regimes Saddam Husseins und des Bürgerkriegs danach hat er sich immer wieder auch öffentlich für die christliche Gemeinschaft im Land eingesetzt. Nun erlebt er sein erstes Weihnachtsfest nach dem Abzug der us-amerikanischen Truppen, die auch ihn persönlich beschützt hatten.

„Wir erinnern uns an die Botschaft der Freude der Engel: Frieden auf Erden allen Menschen guten Willens. Wir beten, dass alle Einwohner dieses Landes in Sicherheit und Frieden leben können.“

Nach Truppenabzug wachsen international die Sorgen für die Christen im Land, auch Papst Benedikt XVI. hatte in seiner Weihnachtsbotschaft zum Segen Urbi et Orbi das Land ausdrücklich erwähnt und um Versöhnung und Stabilität gebetet. Nach den Jahrzehnten der politischen Unterdrückung sei es nicht einfach, einen neuen Blick zu bekommen, so Bischof Warduni.

„Selbstverständlich haben wir ganz menschlich Sorge, denn wir haben den Krieg und den Bürgerkrieg erlebt, die Selbstmordattentäter. Zu diesem Weihnachtsfest beten wir und bitten alle, für uns zu beten, dass der Herr uns helfe und beschütze.“

Weihnachten in Libyen
Genau vor einem Jahr begann die Bewegung, die zunächst arabischer Frühling, dann Arabellion genannt wurde. Regime stürzten, teils friedlich, teils – wie etwa in Libyen – nach einem Bürgerkrieg und dem Einsatz von Militär. Wie die Zukunft hier aussehen wird, ist an diesem Weihnachtsfest alles andere als absehbar. Das betont auch der Bischof von Benghasi, Sylvester Magro. Trotzdem sei die Stimmung unter den Christen weihnachtlich zu nennen:

„Eine Atmosphäre der Hoffnung und des Wandels in fast allen Bereichen unseres Lebens. Wir beten um Versöhnung, so dass sich in diesem Land die Gesellschaft weiter entwickeln kann. Weihnachten gibt uns die Botschaft der Geschwisterlichkeit und in diesem Jahr erinnert es uns sehr stark daran, dass Christus der Fürst des Friedens ist.“

Dieser Frieden müsse jetzt erst neu aufgebaut werden, so Magro. In seiner Weihnachtsbotschaft hatte Papst Benedikt XVI. von neuer Kraft für den Aufbau des Allgemeinwohls in dieser Region. gesprochen. Ob es schon Anzeichen gibt für diesen Wandel nach Jahrzehnten der Regierung durch das Gaddafi Regime?

„Das ist schwer zu sagen. Das Schwierigste wird sein, die nationale Einheit zu bewahren. Davon hängt alles ab. Nur mit dieser Einheit können wir weitermachen auf dem Weg des Neubeginns.“

(rv 26.12.2011 ord)








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