2011-12-23 09:41:30

„Europäer leiden an Einsamkeit“


Die Wirtschafts- und Finanzkrise in Europa beruht nach Ansicht von Benedikt XVI. letztlich auf einer ethischen Krise. Das sagte der Papst am Donnerstag beim traditionellen Weihnachtsempfang für die römische Kurie. Dem stimmt auch der Ständige Beobachter beim Europarat, Monsignor Aldo Giordano, im Gespräch mit uns zu.

„Der Papst hat ein ganz klares Bild vom derzeitigen Zustand Europas. Es fehlt vor allem eine Idee, eine Vision, es fehlt ein Glaube. Uns allen ist es doch bewusst, dass eine Zivilisation nur dann bestehen kann, wenn sie klare Fundamente hat. Ohne einen Glauben geht das nicht. Der Glaube zeigt uns den Weg.“

Der Vatikan-Vertreter in Straßburg sieht vor allen in Europas Jugend als Hoffnungsträger für die Zukunft des Kontinents.

„Europa hat vergessen, wer sein Vater ist. Wir sind sozusagen keine Söhne und Töchter mehr, wir sind allein und fühlen uns einsam. In Europas Städten ist diese Einstellung sehr gut ersichtlich. Nur wenn Europa seinen Vater wiederfindet, kann es wieder aufwärts gehen. Ich glaube, dass die Jugend Protagonisten sein sollten. Sie brauchen aber eine Gesellschaft, die ihnen sagt, dass es einen Vater gibt und dass wir alle eine Familie sind.“

(rv 23.12.2011 mg)







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