Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) mit Sitz in Genf kämpft mit erheblichen finanziellen
Schwierigkeiten. In die Krise gestürzt wurde der Weltkirchenrat nach Angaben von Generalsekretär
Olav Fyske Tveit durch eine Deckungslücke in der Pensionskasse, wie der Evangelische
Pressedienst (EPD) dieser Tage berichtete. Es fehlen in der Kasse knapp 30 Millionen
Franken. Jetzt steht ein Verkauf des ÖRK-Sitzes in Genf zur Diskussion.
Die
Deckungslücke von rund 30 Millionen Franken in der Pensionskasse des ÖRK ist wesentlich
darauf zurückzuführen, dass die Zahl der Pensionsbezüger stark angestiegen, während
jene der Beitragszahler zurückgegangen ist. Der Pensionskassenfonds des ÖRK beruht
auf einer Mischform aus Kapitaldeckung und Umlageverfahren. Um den Fonds wieder
in ein Gleichgewicht überzuführen, drängt die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma)
beim ÖRK darauf, zu einer langfristig stabilen Strategie zu finden. Derzeit verhandelt
der ÖRK nach Angaben des EPD über den Beitritt zu einem grösseren Pensionsfonds, der
Risiken besser absichern könnte. Hatte der ÖRK in den späten 90er Jahren 350 Mitarbeitende,
so sind es derzeit noch 143, von denen 131 am Hauptsitz in Genf arbeiten.