Die Demonstranten auf Kairos Tahrir-Platz haben den Rückhalt der Bevölkerung verloren.
Das meldet die Agentur Fides unter Berufung auf aus Sicherheitsgründen anonym bleibende
Quellen. Die anhaltenden Konfrontationen inspirierten sich nicht mehr am Geist der
Revolution, es ginge heute um ein Kräftemessen mit den Machthabern. Das Land kehre
langsam zur alten Mentalität zurück, wo Kraft über Vernunft siege, so der Beobachter.
Das nutze vor allem den alten Machthabern, die noch aus der Zeit Mubaraks stammen.
Er erinnerte daran, dass die vor fast einem Jahr begonnenen Anschläge auf Kirchen
den damaligen Präsidenten Mubarak begünstigten, da er beim Volk den Eindruck entstehen
ließ, dass er das Land vor dem Chaos bewahren könne. Je größer das Empfinden einer
Gefahr umso mehr wünschten sich die Menschen eine starke Regierung, die auch mit brutalen
Methoden unterdrückt, aber damit die Ordnung garantiert, so der Beobachter. „Die Jugendlichen
auf dem Tahrir-Platz verkörpern jenen Teil Ägyptens, der sich eher der westlichen
Kultur verbunden fühlt. Sie konnten einen Moment lang auf die Unterstützung der Bevölkerung
zählen, dies scheint aber derzeit nicht mehr der Fall zu sein“, so der Beobachter
abschließend.