Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, hat die arabische Welt zur Schaffung
einer neuen Gesellschaft mit gleichen Bürgerrechten für alle aufgerufen. Der arabische
Frühling biete die Gelegenheit, Änderungen zugunsten von Freiheit und Demokratie zu
erreichen, sagte Twal am Mittwoch bei der Vorstellung seiner Weihnachtsbotschaft.
Die zuständigen Autoritäten forderte er auf, Minderheiten wie die Christen als „integralen
Bestandteil der Bevölkerung der Region“ zu schützen. Die Christen der arabischen Länder
rief der Patriarch auf, sich aktiv am arabischen Frühling zu beteiligen. Es sei wichtig,
dass sie sich für mehr Freiheit und Demokratie in ihren Ländern einsetzten, erklärte
er vor Journalisten. Twal betonte seine grundsätzliche Unterstützung für die revolutionären
Bewegungen, äußerte zugleich aber Sorge vor zunehmender Gewalt. Es müsse nun im Dialog
nach politischen Lösungen gesucht werden. Mit Blick auf den palästinensischen Antrag
auf eine UN-Mitgliedschaft und die Anerkennung eines unabhängigen Palästinenserstaates
betonte Twal die Notwendigkeit von Verhandlungen der Konfliktpartner Israel und Palästina.
Die katholische Kirche des Heiligen Landes teile die Position des Heiligen Stuhls
und befürworte „eine Zwei-Staaten-Lösung mit Sicherheit und international anerkannten
Grenzen“. Den begonnenen Prozess bezeichnete Twal als „lang und mühsam“.