In den vergangenen neun Jahren sind mehr Christen aus dem Irak ausgewandert als in
den letzten 200 Jahren zusammen. Darauf macht der chaldäische Weihbischof von Bagdad,
Shlemon Warduni, in einem Interview aufmerksam. Heute, neun Jahre nach dem Eingreifen
der US-amerikanischen Armee und den folgenden Entwicklungen, lebten vielleicht noch
eine halbe Million Christen im Irak. Enttäuscht zeigte sich der Weihbischof vom nun
erfolgten Abzug der US-amerikanischen Truppen, die ihrem Auftrag, Frieden zu stiften,
nicht nachgekommen seien. „Das internationale Recht besagt, dass Besatzer in den jeweiligen
Nationen für Frieden sorgen müssen. Das ist im Irak nicht geschehen.“ Jetzt riskiere
man sehr schlimme Entwicklungen.