Die Beleuchtung funktioniert,
die Kugeln hängen: Der diesjährige Christbaum auf dem Petersplatz ist bereit für das
Weihnachtsfest. Am Freitagnachmittag wurde der Baum aus der Ukraine erstmals illuminiert.
Am Vormittag empfing der Papst die Delegation, die den Baum gespendet hatte. Unser
Kollege Mario Galgano war bei der Feier am Freitag dabei.
Der Christbaum ist
ein wichtiger Bestandteil der Weihnachtszeit. Darauf wies Papst Benedikt XVI. hin.
Zusammen mit der Krippe ist der Weihnachtsbaum ein Zeichen der Religiosität und Vertrautheit.
Diese Stimmung müsse auch in der heutigen Zeit erhalten bleiben, in der das Streben
nach materiellen Gütern vorherrschend zu sein scheine. Weiter wies der Papst darauf
hin, dass die Ukraine eine Brückenbauerin zwischen Osten und Westen Europas sei.
Am
Freitagnachmittag war es dann soweit; die 30 Meter hohe Tanne war bereits mit bunten
Kugeln und typischen ukrainischen Figuren dekoriert. Mit weihnachtlichen Gesängen
aus der Ukraine wurde die Feier musikalisch umrahmt. Dann hielten der griechisch-katholische
Großerzbischof von Kiew, Swjatoslaw Schewtschuk, der römisch-katholische Erzbischof
von Lemberg, Mieczyslaw Mokrzycki, sowie der römisch-katholische Eparch von Munkacs,
Milan Sasik jeweils eine Ansprache vor den etwa 500 Gästen. Im Namen des Vatikans
bedankte sich Erzbischof Giuseppe Bertello, Präsident des vatikanischen Governatorats,
für das Geschenk aus der Ukraine. Der diesjährige Baum sei eine Besonderheit, weil
es auch ein Zeichen der Einheit und der Ökumene darstelle, so der Vatikan-Vertreter.
Die Tanne war nämlich nicht nur von den katholischen Kirchen sondern auch von der
orthodoxen Kirche überreicht worden. Auf dem Petersplatz war deshalb der orthodoxe
Erzbischof Filipp von Poltawa und Mirgorod vom Moskauer Patriarchat dabei.
Der
Baum aus Osteuropa hatte eine lange Reise erlebt: vor rund einem Monat wurde die Tanne
in der Nähe des ukrainischen Ortes Rachiw gefällt und ist dann nach einer viertägiger
Reise durch die Slowakei, Österreich und Italien in der Nacht zum 1. Dezember im Vatikan
eingetroffen. Zusammen mit der vier Tonnen schweren Tanne wurden 43 kleinere Christbäume
aus der Region Lemberg für den Vatikan nach Rom gebracht. Es handelt sich um ein Geschenk
der in der Stadt ansässigen Ukrainisch-Katholischen Universität an den Vatikan. Ebenfalls
nach Rom geschickt wurden auch 2.000 im traditionellen Stil gefertigte Glaskugeln
sowie 257 kleinen Holzfiguren, die in die Zweige gehängt werden. Es ist das erste
Mal, dass der Weihnachtsbaum für den Petersplatz dem Papst von der Ukraine geschenkt
wird; er kommt jedes Jahr aus einem anderen Land, zuletzt aus Südtirol. Übrigens:
Die Krippe auf dem Petersplatz soll am 24. Dezember enthüllt werden.