Papst Benedikt XVI.
tritt für eine positive Auffassung von Solidarität ein. Die Gesellschaften seien heute
voneinander abhängig und wüssten das auch, aber „der Blick der Menschheit auf sich
selbst muss sich entwickeln, um in dieser wechselseitigen Abhängigkeit keine Bürde
zu erkennen, sondern einen Vorteil“, sagte der Papst vor elf Botschaftern verschiedener
Länder beim Heiligen Stuhl, die an diesem Donnerstag ihre Beglaubigungsschreiben überreichten.
An erster Stelle nannte der Papst die Solidarität zwischen den Generationen.
Er rief die Staaten dazu auf, in die Bildung, auch die ethische Bildung, ihrer jungen
Menschen zu investieren und gegen soziale Übel wie Armut, Arbeitslosigkeit, Drogen,
Kriminalität und Respektlosigkeit gegenüber dem Leben zu kämpfen.
Besonders
legte der Papst den Regierungen ans Herz, ihre Intelligenz und Kreativität für den
Umweltschutz zu mobilisieren. Es gehe um eine „sparsamere und gesündere Nutzung der
verfügbaren Energien und Ressourcen“, so der Papst wörtlich in einer Passage, die
wie ein Kommentar auf den jüngsten Klimagipfel in Durban wirkte. Sowohl die Individuen
als auch die Politik stünden in der Verantwortung. Sie müssten einen „konkreteren
und auf breiterer Basis geteilten Einsatz“ für den Umweltschutz zeigen und diesen
Weg „entschlossen“ beschreiten. „Ich ermutige die politischen Autoritäten Ihrer Länder
sehr, sich in diesem Sinn zu engagieren“, so der Papst zu den Botschaftern. Es handelte
sich um Diplomaten aus der Schweiz, Trinidad und Tobago, Guinea Bissau, Burundi, Thailand,
Pakistan, Mosambik, Kirgisistan, Andorra, Sri Lanka und Burkina Faso. In allen Fällen
residieren die Botschafter nicht in Rom.
Wie Vatikansprecher Federico Lombardi
zu dem Treffen erläuterte, entfallen künftig bei gemeinsamen Antrittsbesuchen von
nicht in Rom residierenden Diplomaten die Botschaften des Papstes an jeden einzelnen
Diplomaten. Umgekehrt gebe es auch kein schriftliches Grußwort des Botschafters an
den Papst mehr. Damit werde das Verfahren vereinfacht und an internationale diplomatische
Gepflogenheiten angepasst, so Lombardi.