Humanitäre Helfer müssen endlich freien Zugang zu den Notleidenden in dem Land bekommen.
Mit diesem Appell hat sich die Gesellschaft für bedrohte Völker am Mittwoch an den
Weltsicherheitsrat gewendet. Es sei „ein Skandal, dass der Weltsicherheitsrat seit
der Eskalation des Bürgerkrieges in den Provinzen Südkordofan und Blauer Nil im Juni
2011 weitgehend untätig geblieben“ sei, kritisierte der Afrikareferent Ulrich Delius
von der Göttinger Menschenrechtsorganisation. Nach Informationen der Vereinten Nationen
sind dort rund 417.000 Menschen auf der Flucht. 50.000 Bürgerkriegsflüchtlinge hätten
im benachbarten Südsudan Zuflucht gesucht, weitere 36.000 Menschen in Äthiopien. Die
Gesellschaft für bedrohte Völker geht davon aus, dass sich bis Jahresende die Zahl
der Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem Sudan auf mehr als 100.000 erhöht. Derzeit
würden Hilfsbemühungen in der Regel behindert oder unterbunden, fuhr Delius fort:
„Wenn schon keine Friedensinitiativen entwickelt werden, dann muss wenigstens darauf
bestanden werden, dass die Bürgerkriegsparteien das humanitäre Völkerrecht beachten.“
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon berichtet dem Weltsicherheitsrat am Mittwoch über die
Lage im Sudan. (pm 14.12.2011 mg/pr)