Großbritannien: Weihbischof Losinger kritisiert Ausgabe von „Pille danach“
In Großbritannien
gibt eine Schwangeren-Beratungsstelle die so genannte „Pille danach“ nach einem kurzen
Beratungsgespräch offenbar prophylaktisch aus. Darüber berichtet das Kölner Domradio.
Für die „Gratis-Pille“, die eine ungewollte Schwangerschaft nach Geschlechtsverkehr
verhindern soll, gebe es in England zur Weihnachtszeit inzwischen sogar „Lieferschwierigkeiten“,
heißt es weiter. „Das ist eine wirkliche Schnapsidee“, kommentiert die Meldung Weihbischof
Anton Losinger, Mitglied der Bioethik-Kommission der Bischofskonferenz. Dort, wo es
um Sexualität geht, werde immer das Verletzlichste im Menschen berührt, fügt der Augsburger
Weihbischof im Gespräch mit dem Domradio an.
„Überall dort, wo Kinder
auf die Welt kommen, geht es um die Menschenwürde und um das Lebensrecht. Wo die sogenannte
,Pille danach‘ verteilt wird, bedeutet das immer, dass eine befruchtete Eizelle vernichtet
wird und damit das Lebensrecht eines menschlichen Embryos bedroht wird.“
Die Schwangeren-Beratungsstellen, die diese Aktion in England durchführen,
führen ein viertelstündiges Beratungsgespräch durch. Danach würden die „Pille danach“
und auch Kondome verteilt.
„Ich sage, am besten wäre es, man würde vorher
nachdenken anstatt nachher in eine solche Situation zu kommen. Überall dort, wo es
um Kinder, um Menschen, um Liebe geht, da ist es immer schlecht, in einer Alkohollaune
eine Situation zu erzeugen, aus der man dann mit solchen Maßnahmen meint herauszukommen.“
Tragisch sei, dass es gerade am Fest Christi Geburt zu exzessiven Feiern
kommt, die solche Situationen erzeugen, so Weihbischof Losinger:
„Mir
wäre es am liebsten, wenn tatsächlich an Weihnachten es Zeit gäbe, eine Stunde in
der gehetzten Situation mancher Leute, in der man sich wirklich mit Jesus beschäftigen
kann und über seine Geburt in Bethlehem nachdenken kann. Ich würde mir sehr wünschen,
wenn man nun sagt: Bei einer solchen Alkoholparty ist die Folge schon schlimm genug,
wenn man den Führerschein verliert oder den Kotflügel eines Autos verbeult. Für noch
dramatischer hielte ich es, wenn die Abtreibung eines Kindes die Folge wäre!“